Wegen der aktuell stark steigenden Infektionszahlen fürchten viele Deutsche einen erneuten Lockdown zu Weihnachten. Wie realistische dieses Szenario wirklich ist, prognostizieren nun zwei erfahrene Virologen, die für die Zukunft offenbar eine weitere Zuspitzung der Lage erwarten.
Zuletzt hatte sich schon der bekannte Virologe Christian Drosten für verschärfte Kontaktbeschränkungen ausgesprochen, um die steigende Anzahl an Corona-Infektionen in den Griff zu bekommen. Auch unter den Bundesbürgern wird die Furcht vor einem Lockdown, wie im letzten Jahr in der Weihnachtszeit, größer. Aus diesem Grund prognostizieren nun bekannte Virologen wie es mit der Corona-Pandemie in den folgenden Wochen weitergeht. So stand Friedemann Weber, Professor für Virologie und Direktor der Justus-Liebig-Universität Gießen dem Magazin “Wir” Rede und Antwort. “Ohne deutlich verbesserte Impfquoten und möglichst auch Boosterungen werden wir schon vor Weihnachten mit erhöhten Einschränkungen rechnen müssen”, ist sich Weber sicher. Der Experte vermutet allerdings, dass es zunächst wohl lediglich für Ungeimpfte auf einen Lockdown hinauslaufen wird. Noch glaubt Weber außerdem, dass einige Ungeimpfte dann doch noch von einem Impfangebot Gebrauch machen könnten.
Mit dieser Meinung ist Friedemann nicht alleine. Denn auch Timo Ulrichs, Infektionsepidemiologe und Professor für internationale Not- und Katastrophenhilfe an der Akkon Hochschule Berlin ist sich sicher: “Vollständig Geimpfte werden von Einschränkungen nicht betroffen sein. Es könnte lediglich sein, dass sie sich kurz vor einer Veranstaltung zusätzlich testen lassen müssen. So würde wohl auch an Weihnachten verfahren werden. Für Ungeimpfte gilt das nicht: Bei ihnen ist die Weitergabe immer noch sehr wahrscheinlich – und damit auch die Infektion, Erkrankung und der schwere Verlauf. Es wird wohl deshalb flächendeckend 2G eingeführt werden und darüber hinaus könnten die Kontakte der Ungeimpften stark eingeschränkt werden, im Sinne eines Lockdowns.” Keine Guten Aussichten also für ungeimpfte Deutsche. Eine erste Entscheidung über verschärfter Maßnahmen wird wohl der Bund-Länder-Gipfel am kommenden Donnerstag bringen.