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Wichtiger Wert! Krankenhaus-Hospitierung sinkt – doch Politik ignoriert diesen Leitwert offenbar komplett

Eigentlich sollte die Krankenhaus-Inzidenz eine große Rolle im weiteren Verlauf der Pandemie spielen. Doch nun zeigt sich, dass dies nicht der Fall ist. Stattdessen richtet die Politik offenbar wieder die gesamte Aufmerksamkeit auf die Inzidenzwerte. Diese werden offenbar nach wie vor benutzt, um schärfere Maßnahmen durchzusetzen. Auch wenn die Krankenhaus-Inzidenzen dazu keinen Anlass geben.

Politik ignoriert Krankenhaus-Inzidenzen fast vollständig

Vor dem Ende der Amtszeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel war am 18. November bei einem Bund-Länder-Gipfel die sogenannte Krankenhaus-Inzidenz als neues Corona-Messinstrument festgelegt worden. Es wurden sogar konkrete Schwellenwerte genannt, an die dann die jeweiligen Corona-Maßnahmen gekoppelt werden sollten. Doch gut 2 Monate später scheint sich in der Politik niemand mehr an dieser Kennzahl zu orientieren. Im Gegenteil! Offenbar wird sie stattdessen von der Entscheidungsträgern hartnäckig ignoriert. Denn während der Inzidenzwert durch Omikron weiter ansteigt, sinkt die Krankenhaus-Inzidenz immer weiter. In den letzten Tagen seit dem Beginn des neuen Jahres hatte sich die 7-Tage-Inzidenz (gemeldete Fälle pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen) von 235 auf aktuell 528,8 mehr als verdoppelt. In der gleichen Zeit hat sich die Zahl der Einweisungen in die Krankenhäuser halbiert. Diese liegt aktuell deutschlandweit bei 3,14. Ein deutlicher Beweis, dass Omikron deutlich ansteckender ist als seine Vorgänger, doch offenbar im Verlauf dafür für weniger Gefahr sorgt. Zwar kann sich die Lage durch die hohen Infektionszahlen noch ändern, doch aktuell sieht es nicht so aus, als sollte das Gesundheitssystem bedroht sein.

Krankenhaus-Inzidenz spielt keine Rolle mehr

Denn trotz der guten Nachrichten scheint dieser positive Wert keinerlei Einfluss auf die Entscheidungen der Politiker zu haben. Eigentlich war geplant gewesen ab einer Krankenhaus-Inzidenz von 3 in den Bundesländer die Regeln zu verschärfen. Die 2G-plus-Regel sollte dort eingeführt werden, wo die Krankenhaus-Inzidenz den Wert von 6 überschreitet und dort wo der Wert sogar über 9 hinausgeht, sollte über noch schärfere Maßnahmen nachgedacht werden. Doch in der Realität spielt diese Planung offenbar keine Rolle mehr. Überall werden die Regeln verschärft. Und das obwohl in 11 der insgesamt 16 Bundesländern der untere Grenzwert von 3 nicht überschritten wird. Trotzdem gilt nun in ganz Deutschland schon 2G-Plus, obwohl dies erst ab einem Wert von 6 der Fall sein sollte. In der Praxis bedeutet dies, dass man ohne Boosterung oder negativen Test nicht mehr in Restaurants oder Fitnessstudios kommt. Kontaktbeschränkungen sollten eigentlich auch erst bei einer Krankenhaus-Inzidenz von über 9 gelten, sind aber seit dem 28. Dezember in Deutschland in Kraft getreten. Beim Bund-Länder-Gipfel zu Beginn des Jahres war das Wort Krankenhaus-Inzidenz dann in keiner der Beschlussvorlagen erwähnt worden. Stattdessen wurden die Maßnahmen “inzidenzunabhängig” getroffen. Wie es scheint, wird also niemand auf diesen wichtigen Wert zurückgreifen, wenn Entscheidungen getroffen werden müssen.

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