Mit den steigenden Zahlen der Corona-Pandemie füllen sich auch wieder die Krankenhäuser und Intensivstationen. Zuletzt stieg auch der Anteil der Geimpften unter den Todesopfern. Aktuell sind 41,7 Prozent der Todesopfer vollständig gegen Covid-19 geimpft. Doch woran sterben diese Menschen wirklich?
Zunächst einmal sind die meisten Todesopfer, die mit einer Corona-Infektion sterben, über 80 Jahre alt. Auch das Robert-Koch-Institut bestätigt diese Zahlen. Von bisher 1.393 Menschen, die trotz doppelter Impfung an Covid-19 gestorben sind, waren 995 Patienten älter als 80 Jahre. “Das spiegelt das generell höhere Sterberisiko – unabhängig von der Wirksamkeit der Impfstoffe – für diese Altersgruppe wider“, schreibt das RKI in einem Bericht. Doch zuletzt stieg das Risiko an Corona zu versterben generell an. Und zwar unabhängig vom Impfstatus der Personen, Insgesamt 86 Prozent aller Verstorbenen waren älter als 70 Jahre. In diesem Alter ist das Immunsystem älterer Menschen geschwächt. Dann können auch ganz normale Infektionen für diese Personengruppe lebensgefährlich werden. Neben einer Vielzahl an Vorerkrankungen in dieser Altersklasse lässt zudem auch die Impfwirkung bei Menschen dieses Alters schneller nach.
Um diese Frage zu beantworten, muss man einen Blick auf die Intensivstationen der Krankenhäuser werfen. So erklärt Prof. Klaus-Dieter Zastrow, der in verschiedenen Kliniken als Hygieneexperte fungiert: “Nur ein sehr kleiner Teil der Corona-Patienten auf den Intensivstationen liegt dort ausschließlich aufgrund der Corona-Infektion. Die Mehrheit wird wegen einer oder mehrerer anderer Erkrankungen behandelt, etwa Krebs oder wegen Herz-Kreislauf-Krankheiten. Die dann leider oft auch die Todesursachen sind“, stellt Zastrow klar. In diesen Fällen sterben die Patienten dann eher mit Corona als an dem Virus selbst. Diese Aussage gelte sowohl für die Ungeimpften als auch die vollständig geimpften Patienten. Bei vielen Patienten mit Vorerkrankungen ist die Wirkung der Impfung auch geringer als bei gesunden Menschen.
Zu ähnlichen Ergebnissen wie Zastrow kommt auch eine wisseschaftliche Studie aus Schottland. Diese zeigt, dass Corona-Todesfälle unter den geimpften Menschen sehr selten sind. So hat man in Schottland lediglich 236 Corona-Todesfälle unter 3.273.336 vollständig geimpften Personen registriert. Zum Zeitpunkt der Durchführung der Studie waren dies 0,007 Prozent aller geimpfter Personen. Zudem spielen bei den Todesfällen dann auch noch weitere Erkrankungen eine Rolle. So waren bei 230 der 236 Todesopfer auch noch weitere Todesursachen aufgeführt worden. Häufig waren nämlich auch chronische Herz- und Nierenerkrankungen, Diabetes, Lungenerkrankungen oder Vorhofflimmern als Todesursache festgestellt worden.