Wenn sich die bisher fehlenden Menschen in Deutschland nicht impfen lassen, dann könnte es zukünftig weitere Probleme mit der Corona-Pandemie geben. Denn ohne eine deutlich höhere Impfquote erwartet Gesundheitsminister Karl Lauterbach zeitnahe eine weitere neue Corona-Mutation.
Wie Lauterbach gegenüber dem “Deutschlandfunk” mitteilte, befürchte er die Bildung einer “Rekombinationsvariante”. Diese könnte dann laut Lauterbach auch “besonders ansteckend, aber auch besonders tödlich” sein. In diesem Fall müssten sich auf jeden Fall mehr als die angestrebten 80 Prozent der deutschen Bevölkerung impfen lassen, um die Pandemie endgültig zu beenden. “Wenn eine solche Variante käme, dann müsste die Impfquote sehr hoch sein”, zeigt Lauterbach auf. Damit dies möglichst nicht eintritt, spricht sich Lauterbach auch weiterhin für die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht aus. Diese soll nach seiner Meinung so schnell wie möglich eingeführt werden. “Die Impfquote, die wir benötigen, um an einen Punkt zu kommen, wo wir sagen: ‘Wir leben wieder mehr oder weniger wie früher’, die werden wir nicht ohne eine allgemeine Impfpflicht erreichen”, ist sich der Gesundheitsminister sicher.
Sollte die Entscheidung in Richtung Impfpflicht gehen, dann müsste Deutschland auch den Aufbau eines Impfregisters in Angriff nehmen, in dem dann zukünftig alle Impfungen der Bundesbürger dokumentiert werden. Für Karl Lauterbach sei das Impfregister allerdings keine Voraussetzung für die Einführung einer Impfpflicht. “Wir können die Impfpflicht auch monitoren ohne Impfregister”, ist der SPD-Politiker sicher. “Der Aufbau eines Impfregisters dauert lange und ist auch datenschutzrechtlich nicht unumstritten”, nennt Lauterbach die Schwierigkeiten in diesem Zusammenhang. Noch scheint es jedoch keinen genauen Zeitplan für die Einführung der allgemeinen Impfpflicht zu geben.