Medien: Ex-Präsidentschaftsbewerber Buttigieg soll US-Verkehrsminister werden


38-Jähriger hatte im Vorwahlkampf der Demokraten für Furore gesorgt

Der frühere US-Präsidentschaftsbewerber Pete Buttigieg soll Medienberichten zufolge unter dem künftigen Präsidenten Joe Biden Verkehrsminister werden. Der Nachrichtensender CNN, die “Washington Post” und weitere Medien berichteten am Dienstag, Biden habe sich für den 38-Jährigen entschieden, der im Vorwahlkampf der Demokraten für Furore gesorgt hatte. Bei einer Bestätigung durch den Senat würde der Ex-Bürgermeister der erste offen homosexuelle Minister der US-Geschichte.

Der wortgewandte frühere Bürgermeister der Stadt South Bend im Bundesstaat Indiana war vom Außenseiter zu einem ernsthaften Anwärter auf die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten geworden. Der Vertreter der politischen Mitte landete bei den ersten beiden Vorwahlen im Februar auf dem ersten und zweiten Platz. In der Folge fiel er aber immer mehr zurück.

Buttigieg stieg schließlich Anfang März aus dem Präsidentschaftsrennen aus, das sich immer mehr zu einem Zweikampf zwischen Biden und dem linksgerichteten Senator Bernie Sanders entwickelte. Er stellte sich in der Folge hinter Biden, wie er ein Vertreter des moderaten Demokratenflügels.

Auch im Wahlkampf gegen Präsident Donald Trump unterstützte der 38-Jährige Biden. Der Afghanistan-Veteran gilt als eine der großen Nachwuchshoffnungen der Demokratischen Partei. Es war deswegen erwartet worden, dass Biden ihm in seiner Regierung einen Posten gibt.

Biden hat seit seinem Sieg gegen Trump bei der Präsidentschaftswahl vom 3. November schon eine Reihe von Ministern nominiert. So soll sein langjähriger außenpolitischer Berater Antony Blinken Außenminister werden, die frühere Notenbankchefin Janet Yellen als erste Frau der US-Geschichte Finanzministerin und der pensionierte Vier-Sterne-General Lloyd Austin als erster Afroamerikaner Verteidigungsminister.

Biden hatte versprochen, eine Regierungsmannschaft aufzustellen, die die Vielfalt der US-Bevölkerung widerspiegelt. Das umfasste nicht nur Frauen, Latinos und Schwarze, sondern auch Homosexuelle.

Das Victory Institute, das sich für die Belange von Politikern der LGBTQ-Gemeinschaft einsetzt, erklärte, Buttigieg werde bei einer Bestätigung durch den Senat der erste offen homosexuelle Politiker mit einem ständigen Kabinettsposten. Das sei ein “Meilenstein”.

Unter Trump hatte der offen schwule frühere US-Botschafter in Berlin, Richard Grenell, in seiner Funktion als geschäftsführender Geheimdienstdirektor bereits vorübergehend Kabinettsrang. Dies allerdings nur für wenige Monate und ohne Bestätigung durch den Senat.

by JIM WATSON

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