Bundeswehr an der Ostflanke der NATO bald im Kampf? – “Sind bereit Litauen zu verteidigen!”


Bereits seit dem Jahr 2017 ist der baltische Staat Litauen Standort eines von Deutschland geführten NATO-Gefechtsverbandes. Die dortige Mission ist eine Vorzeige Mission der Bundeswehr. Wie Kommandeur Marco Maulbecker erklärt, seien die deutschen Soldaten für den eventuell anstehenden Ernstfall bestens gerüstet und bereit Litauen gegen jeden Feind zu verteidigen! Es könnte schneller passieren, als den deutschen Soldaten lieb ist!

Deutsche Soldaten in Litauen stationiert

Um die baltischen Staaten zu schützen und die NATO-Ostflanke zu verstärken ist die Bundeswehr seit 5 Jahren für einen Gefechtsverband des westlichen Militärbündnisses in Litauen verantwortlich. Mit der Anwesenheit in dem baltischen Land setzt die Bundeswehr “ein äußerst wichtiges und notwendiges Signal“, findet der Kommandeur der Truppen, Oberstleutnant Marco Maulbecker. Dies sei ein Zeichen, dass die NATO ihre Bündnisverpflichtung sehr ernst nehme. Litauen grenzt sowohl an Belarus als auch an die russische Enklave Kaliningrad. Den Einsatz in Litauen bezeichnet Kommandeur Maulbecker als glaubwürdige Abschreckung und Rückversicherung gegen die russische Armee. “Wir stehen solidarisch zusammen und werden gemeinsam jegliche Aggression abschrecken. Sollte dies nicht ausreichend sein, werden wir Litauen selbstverständlich verteidigen“, macht der deutsche Offizier deutlich. Seit einige Zeit ist Maulbecker Kommandeur das Panzerbataillon 203 in Augustdorf. Seit August ist er für die Betreuung und Führung des Gefechtsverbands in Litauen verantwortlich. “Wir bereiten die Truppen hier auf den Ernstfall vor. Dazu finden regelmäßig Manöver mit litauischen Truppen statt. Zuletzt hatte die Einheit auch am NATO-Manöver “Iron Wolf“ teilgenommen, bei dem insgesamt 3.500 Soldaten aus 10 verschiedenen Ländern teilgenommen hatten. Dabei wurde das Zusammenwirken von Streitkräften aus unterschiedlichen Ländern geübt.

Deutscher Offizier sieht Bedrohungsniveau als niedrig an

Trotz des Krieges in der Ukraine sieht Maulbecker das aktuelle Bedrohungspotential durch Russland als eher niedrig an. Seit 2017 sind insgesamt 800 deutsche Soldaten in Litauen stationiert. Angesichts des Krieges in der Ukraine war die Stärke der Einheit noch einmal deutlich aufgestockt worden. Die Soldaten wurden in eine litauische Infanterie-Brigade in Rukla eingegliedert. “Durch die militärische Zusammenarbeit ist über die Jahre ein freundschaftliches Verhältnis entstanden und es besteht eine enge Kameradschaft“, informiert Maulbecker. Alle 6 Monate werden die Soldaten ausgetauscht. Ähnliche Missionen existieren auch in den baltischen Staaten Estland und Lettland. Wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine hat die NATO beschlossen, langfristige Präsenz an der Ostflanke zu zeigen. Deutschland führt zurzeit eine Kampftruppen-Brigade mit 3.000 – 5.000 Soldaten in Litauen. Erst vor wenigen Tagen war der dafür gebildete Führungsstab in Dienst gestellt worden.

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