Corona-Schockzahlen! 60 Prozent der Corona-Patienten in Krankenhäusern hatten eine Impfung!


Noch immer wird darüber diskutiert, wie effektiv die Impfungen gegen das Coronavirus und seine Varianten tatsächlich ist. Nun sorgt eine irreführende Statistik von geimpften Krankenhauspatienten aus Israel für Aufsehen. Denn dort sollen trotz der weit fortgeschrittenen Impfungen angeblich 60 Prozent der im Krankenhaus befindlichen Patienten gegen Corona geimpft worden sein. Ein Experte erklärt jedoch, wieso diese Statistik irreführend ist.

Israel galt als Impf-Weltmeister

Als gegen Ende des Jahres 2020 die ersten Impfstoffe gegen das Coronavirus auf den Markt gekommen waren, hatte Israel ein geradezu unglaubliches Tempo bei den Impfungen angeschlagen. Schon Ende März 2021 hatten die Israelis mindestens 60 Prozent der Bevölkerung einmal geimpft. Im Mai waren dann 6 von 10 Israelis vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Während man in Deutschland noch mit dem Ausklingen der 3. Welle beschäftig war, konnten die Menschen in Israel bereits wieder ihre Freiheiten genießen. Doch jetzt kommen ausgerechnet in Israel Zweifel auf, ob man das Virus tatsächlich stoppen kannn. Denn aktuell meldet Israel eine hohe Anzahl an geimpften Patienten in den Krankenhäusern des Landes, die trotzdem an Covid-19 erkrankt sind. Allerdings sind diese Daten mit Vorsicht zu genießen, da sie unter Umständen falsch interprätiert werden könntn.

Verwirrende Zahlen aus Israel zur Wirksamkeit der Impfstoffe

Denn nun steigen die Infektionszahlen durch das Coronavirus auch in Israel wieder an. Nun liegen die Infektionszahlen schon bald wieder im selben Bereich wie noch im Januar. Zudem steigen seit Anfang August auch die Todeszahlen wieder an. Aus diesem Grund können sich alle Bürger über 40 Jahren nun eine 3. Impfdosis verabreichen lassen. Denn wissenschaftliche Daten belegen, dass der Schutz in vielen Fällen gegen die Delta-Variante abgenommen hat und vor allem bei älteren Menschen mit der Zeit nachlässt. Und eine weitere Zahl lässt auifhorchen. Aktuell sollen 60 Prozent der Menschen, die in den israelischen Krankenhäuser wegen Covid-19 behandelt werden, angeblich geimpft worden sein. Doch dies deutet nicht etwa auf eine Unwirksamkeit der Impfstoffe hin, sondern viel mehr auf eine zu geringe Impfquote. “Viele sind verwirrt über die Ergebnisse, dass mehr als die Hälfte der in Israel stationär behandelten Patienten geimpft sind, und denken, dies bedeute, dass die Impfstoffe nicht wirken«, beschreibt Jeffrey Morris, Professor für Biostatistik an der Perelman School of Medicine der University of Pennsylvania das Problem auf Twitter. Eine eingehende Analyse des Wissenschaftlers zeigt dann jedoch, dass die Daten genau das Gegenteil belegen.

Wissenschaftler kommt zu eindeutigem Ergebnis – Impfungen sorgen für 85 Prozent weniger Krankenhausfälle

Wie gut Israel tatsächlich gegen Covid-19 geschützt ist und wie gut die Impfungen tatsächlich gegen Covid-19 schützen, ermittelte Morris mit Hilfe der Daten der Krankenhauspatienten. Dazu berechnete der Wissenschaftler der Anteil der Covid-19-Krankenhausfälle unter allen vollständig Geimpften und verglich ihn mit dem Anteil der Krankenhausfälle unter den Ungeimpften ab 12 Jahren. Wären die Impfungen tatsächlich wirkungslos, dann müssten in beiden Altersgruppen eine ähnliche Anzahl an Menschen in Behandlung sein. Doch bei den geimpften Personen lag die Anzahl 67,5 Prozent niedriger als bei Ungeimpften. Damit reduziert die Impfung das Risiko auf einen Krankenhausaufenthalt um zwei Drittel. Wenn man dann aber auch noch berücksichtigt, wie sich die Impfquoten bei Menschen unter und über 50 Jahren unterscheiden, errechnet sich schließlich sogar eine Schutzwirkung zwischen 85 und 95 Prozent. “Das zeigt, dass der Biontech/Pfizer-Impfstoff bei der Verhinderung schwerer Erkrankungen sehr gut gegenüber Delta abschneidet”, schreibt Morris in einem Blogbeitrag, der sich mit dem Ergebnis anderer Studien in Israel deckt. Zudem zeigt sich dort, dass Impfdurchbrüche bei gesunden Menschen sehr selten sind. Nur sechs von 152 Menschen die an einer Studie teilgenommen hatten, wiesen keinerlei Vorerkrankungen auf. Die restlichen Patienten hatten dagegen ein geschwächtes Immunsystem, was die Wirksamkeit der Impfstoffe offenbar beeinträchtigen hatte. Das Durchschnittsalter der Betroffenen hatte bei 71 Jahren gelegen. “Es gab in Israel also praktisch keine schwerwiegenden Durchbrüche von Delta-Infektionen bei Personen ohne signifikante Vorerkrankungen”, schlußfolgert Morris.

Das Problem entsteht durch eine Impflücke

Nach Ansicht der vorliegenden Daten kommt Morris zu dem Schluß, dass das Problem in Israel und vielen anderen Ländern wie zum Beispiel auch Deutschland nicht auf eine mangelnde Wirksamkeit der Impfstoffe, sondern viel mehr auf die insgesamt zu geringe Impfquote zurückzuführen ist. Denn mittlerweile steht Israel nicht mehr als Impf-Weltmeister da. Seit dem Frühjahr hakt es bei den Impfungen. Lediglich 63 Prozent der Israelis haben sich bisher komplett immunisieren lassen. Dies bedeutet, dass fast 40 Prozent der Bevölkerung keinen ausreichenden Schutz gegen die Delta-Variante aufweist. In Deutschland sind mittlerweile ebenfalls 60 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. In Malta wurden hingegen 90 Prozent der Menschen vollständig geimpft, während die Quote der vollständigen Impfungen in Island bei 75 Prozent liegt. “Es sind vor allem jüngere Altersgruppen von Infektionen betroffen”, hatte das Robert Koch-Institut (RKI) im letzten Wochenbereicht für Deutschland festgestellt. Dies zeichnet sich nun auch bei den Krankenhausfälle ab: “Die meisten hospitalisierten Fälle wurden in der Altersgruppe der 35- bis 59-Jährigen übermittelt, gefolgt von der Altersgruppe der 15- bis 34-Jährigen”. In beiden Altersgruppen sind die Impfquoten jedoch vergleichsweise gering.

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