Coronavirus wütet in der Schweiz – Bestatter wissen nicht mehr wohin mit den Toten, Bergamo wiederholt sich!


Auch die Schweiz hat im Augenblick schwer mit der 2. Welle der Corona-Pandemie zu kämpfen. Dort sind die Zahlen der Infizierten, der Patienten in den Krankenhäusern und auch die Anzahl der Todesopfer in die Höhe geschossen. Allein in den letzten 6 Wochen sind im schweizer Kanton Wallis mehr Menschen gestorben als in den sechs Monaten zuvor. Nur im Lauf der letzten Woche sind dort 59 Menschen am Coronavirus gestorben. Dies stellt die Bestatter vor Ort vor große Probleme. Denn die gelangen so langsam an ihre Kapazitätsgrenzen.

Bestatter werden durch Coronavirus völlig überfordert

“Wir sind komplett am Anschlag”, erklärt der Bestatter Eric Pagliotti gegenüber der Zeitung”Le Dimanche Matin”. Bereits jetzt komme es zu starken Verzögerungen bei den Beerdigungen. “Wir wissen bald nicht mehr, wohin mit den Toten”, warnt Pagliotti. Unterstützung erhält er in dieser Hinsicht von Patrick Quarroz, dem Präsident des Walliser Verbandes der Bestattungsunternehmen. Denn auch dieser bestätigt: “Wir sind völlig überfordert.” Ein weiterer schwere Schlag für die Hinterbliebenen der Opfer sei es, dass im Augenblick in Wallis nur 30 Personen bei den Beerdigungen erlaubt seien. In anderen Kantonen dürfen immerhin 50 Trauergäste zur Beerdigung erscheinen. Zwar besteht die Möglichkeit die Trauerfeier aufzuzeichnen oder im Internet zu übertragen, doch bisher gäbe es keine große Nachfrage nach diesem Angebot.

Angehörige dürfen sich am offenen Sarg verabschieden

In der Schweiz ist es allerdings nun wieder erlaubt, dass sich die Hinterbliebenen von ihrem Angehörigen am offenen Sarg verabschieden dürfen. Während der erste Corona-Welle war dies nicht möglich, da alle Todesopfer in Leichensäcken aufbewahrt wurden. Mittlerweile steht jedoch fest, dass das Coronavirus in einem toten Körper nur maximal 5 – 9 Stunden überleben kann. “Wir raten den Familien jedoch weiterhin, die Verstorbenen nicht zu küssen”, erklärt Boris Pagliotti, der Sohn von Eric Pagliotti und Mitarbeiter im familieneigenen Bestattungsunternehmen. Vor dem Wochenende am Freitag waren in der Schweiz 6.739 Neuinfektionen gemeldet worden. 262 Patienten mehr mussten in die Krankenhäuser des Landes eingeliefert werden. Zudem waren innerhalb von 24 Stunden 97 Menschen an den Folgen von Covid-19 gestorben.

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