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Aktuelle Daten zeigen, dass sich die Gasspeicher in Deutschland und Europa offenbar auch ohne russisches Gas weiter füllen. Denn seit dem 31. August fließt kein Gas mehr durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1. Bei Wartungsarbeiten war ein Ölleck an einer Turbine entdeckt worden. Dies nimmt Russland nun zum Vorwand, um die Gaslieferungen für unbestimmte Zeit einzustellen. Gibt es aber trotzdem Hoffnung für den Winter?
Ganz Deutschland spart Gas – Gasspeicher füllen sich weiter
Schon seit dem vergangenen Mittwoch fließt überhaupt kein Gas mehr durch die Pipeline Nord Stream 1. Auch in den Wochen zuvor waren lediglich 20 Prozent der möglichen Liefermenge durch die Pipeline geflossen. Von Mittwoch bis Freitag war die Pipeline nun gewartet worden. Eigentlich sollte am Samstag dann wieder Gas geliefert werden. Doch wegen eines entdeckten Lecks gibt es nun erst einmal keinen Termin für die Wiederaufnahme der Gaslieferungen. Eigentlich war erwartet worden, dass ein solcher Gasstopp dafür sorgen würde, dass sich die Gasspeicher in Deutschland nicht weiter füllen. Doch dies scheint nicht der Fall zu sein, wie die Daten von “Gas Infrastructure Europe“ belegen. Die Zahlen vom vergangenen Samstag zeigen, dass der Füllstand der deutschen Gasspeicher trotz 4 Tagen ausbleibender Gaslieferungen aus Russland von 84,03 Prozent auf 85,55 Prozent angestiegen ist.
Deutschland kauft Gas bei anderen Anbietern
Dies ist eine durchaus erstaunliche Entwicklung. Sie lässt sich aber wohl dadurch erklären, dass man in Deutschland bereits seit einiger Zeit Anstrengungen unternimmt, um den Verbrauch von Gas auf ein Minimum zu beschränken. Außerdem kaufen die deutschen Gasanbieter mittlerweile auch bei anderen Quellen auf dem Weltmarkt ein. Natürlich gibt es auch traurige Gründe für den verminderten Gasverbrauch. Einige kleine Unternehmen haben sich aufgrund der hohen Gas- und Strompreise dazu entschlossen, ihren Betrieb zu schließen. Dies ist beispielsweise bei einigen Stahlwerken der Fall, wie Meldungen aus Bremen und Hamburg am Freitag zeigen. Solche erzwungenen Produktionsstilllegungen werden den Verbrauch von Gas spürbar mindern. Nicht nur die deutschen Gasspeicher füllen sich, auch in anderen europäischen Ländern steigen die Gasreserven an. Durchschnittlich seien die Gasspeicher in den EU-Ländern nun bereits zu 81,55 Prozent gefüllt. Eine negative Entwicklung gibt es jedoch auf dem Gasmarkt. Der russische Lieferstopp hat zu einem weiteren Preisanstieg geführt. Mittlerweile kostet ein Kubikmeter Gas 267 Euro. Offenbar wird der erneute Gasstopp aus Russland als das endgültige Ende der Lieferungen interpretiert. Aus diesem Grund dürften die Preise auch in den kommenden Tagen weiter ansteigen.