Gesundheitsminister Spahn warnt: Gefahr einer zweiten Corona-Welle ist real


Am Montag hatte sich Gesundheitsminister Jens Spahn zusammen mit dem Chef des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler (59), zur aktuellen Lage rund um das Coronavirus geäussert. Auf der Pressekonferenz in Berlin rief Spahn die Bevölkerung dazu auf weiterhin wachsam gegenüber den Gefahren des Virus zu sein. Außerdem warnte er vor Leichtsinn und Übermut.

Gesundheitsminister wendet sich direkt an die Bürger

Trotz der weitgehend positiven Lage in Deutschland mahnte Spahn davor das Virus nun auf die leichte Schulter zu nehmen. “Bitte, halten Sie Abstand. Bitte, halten Sie sich an die empfohlenen Hygienemaßnahmen. Und bitte, tragen Sie überall dort, wo es in geschlossenen Räumen empfohlen ist, die Alltagsmasken.” Besorgt reagierte der Minister auf die Vorfälle am Wochenende auf Mallorca, wo vorwiegend deutsche Touristen ohne Schutzmasken und Abstandsregeln gefeiert hatten. “Wir müssen sehr aufpassen, dass der Ballermann nicht ein zweites Ischgl wird”, erklärte Spahn. “Ich bin jetzt wirklich kein Spielverderber oder Spaßverderber oder Feierverächter – aber es ist halt grad nicht die Zeit dafür”, fügte Spahn noch hinzu. Spahn erinnerte die Feiernden auch daran, dass diese auf der Rückreise im Flieger oder nach ihrer Ankunft zu Hause ein Risiko für andere Menschen seien. Viele Menschen hatten sich bei der ersten Corona-Welle im Skigebiet Ischgl infiziert und die Krankheit dann mit in ihre Heimatländer genommen.

Zweite Welle hängt auch vom Verhalten der Bürger ab

Spahn glaubt, dass es nicht automatisch zu einer zweiten Welle des Virus im Herbst kommen müsse. Allerdings verdeutlichte der Gesundheitsminister, dass die Gefahr auf eine neue Welle durchaus real sei. “Die meisten wissen, dass Gruppenreisen zum Ballermann, dass Großveranstaltungen, dass Umarmen zur Begrüßung oder das Einkaufen ohne Maske momentan keine guten Ideen sind. Wir haben besser gelernt, mit dem Virus zu leben, und wir wissen auch mehr über dieses Virus”, äusserte sich Spahn allerdings auch mit Zuversicht.

Im Lauf der vergangenen Woche waren in Deutschland rund 500.000 Menschen auf Covid-19 getestet worden. Dies sind 175.000 Proben mehr als vor einem Monat. Insgesamt habe man in Deutschland die Kapazität 1,1 Millionen Menschen pro Woche auf das gefährliche Virus zu testen.

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