Hat man uns doch belogen? Studie zur Übersterblichkeit – War die Warnung vor vielen Corona-Todesopfern nur Panikmache?


Eine Studie aus Israel soll nun zeigen, dass die Angst vor der Corona-Pandemie offenbar viel größer war, als deren tatsächliche Auswirkungen. Denn wie die Universität Tübingen in Zusammenarbeit mit der Universität Jerusalem herausgefunden hat, sind in einigen Ländern sogar weniger Menschen als normal gestorben. Dies zeigt nun eine Untersuchung der weltweiten Übersterblichkeit.

Studie vergleicht Übersterblichkeit in 103 Ländern

Das deutsch-israelische Forscher-Team hat für seine Studie mit Daten aus 103 Ländern gearbeitet. Ziel der Studie war es, die Übersterblichkeit weltweit zu vergleichen. Der Begriff Übersterblichkeit soll die Todesfälle beschreiben, die über der erwarteten Anzahl von Todesopfern gelegen hat. Überraschend hatten die Wissenschaftler festgestellt, dass es während der Corona-Pandemie sowohl

Überstreblichkeit als auch Untersterblichkeit gegeben hatte.

“Übersterblichkeit ist oft die einzige Methode, um zu berechnen, wie viele Menschen durch Covid tatsächlich gestorben sind“, bestätigt Dr. Dmitry Kobak, der einer der Autoren der Studie ist. In einigen Ländern waren jedoch sogar weniger Menschen als erwartet gestorben. Dies sei unter an derem in Norwegen, Dänemark, Neuseeland und Australien der Fall gewesen, wo eine messbare Untersterblichkeit aufgetreten war. Ursache dafür war offenbar, dass im Zeitraum der Pandemie in diesen Ländern weniger andere Infektionskrankheiten wie die Grippe aufgetreten waren, die sonst ebenfalls Todesopfer fordern. In Deutschland liegt die Übersterblichkeit bei 50 zusätzlichen Toten je 100.000 Einwohnern. Damit steht Deutschland im internationalen Vergleich noch recht gut da. In unserem Nachbarländern liegen diese Werte deutlich höher. Frankreich (110), Belgien (140) oder Polen (310) verzeichnen eine deutlich höhere Übersterblichkeit.

Erfolgreiche Pandemiebekämpfung ist von Balance abhängig

Allerdings weisen die Autoren der Studie darauf hin, dass die Sterbe-Zahlen in vielen Fällen nicht sehr präzise sind. In den meisten Ländern werden nicht immer aller Fälle zuverlässig gemeldet, was die genaue Berechnung von tatsächlichen Todeszahlen schwierig mache. “Die Daten positionieren Deutschland im oberen Drittel, was Sterbezahlen anbetrifft. Doch mit welchem Aufwand hat man sich das erkauft? Man muss bei der Pandemiebekämpfung eine Balance finden zwischen Gesundheit, Wirtschaft und Freiheit“, erklärt der Frankfurter Virologe Klaus Stöhr. Dieser glaubt, dass man in Deutschland noch besser durch die Pandemie hätte kommen können. “Mit einem stärkeren Fokus auf die Alten und Pflegeheime hätte man sicherlich verhindern können, dass mehr als 40 Prozent der Todesfälle aus dieser kleinen Gruppe kommen“, ist sich Stöhr sicher, der allerdings auch einräumt: “Abgerechnet wird zum Schluss.“

Beliebteste Artikel Aktuell: