In Afghanistan droht ein Desaster – CDU-Politiker bringt erneuten Bundeswehreinsatz ins Spiel


Nachdem die internationalen Truppen ihren Abzug aus Afghanistan weiter fortsetzen, fällt zur Zeit eine Provinzhauptstadt nach der anderen an in die Händer der Taliban. Aus diesem Grund befürchtet der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Röttgen, einen Dominoeffekt, der Folgen für das ganze Land haben könnte. Um dies verhindern, wollte Norbert Röttgen gar einen Einsatz der Bundeswehr nicht ausschließen.

Taliban erobern Kundus

Gerade erst haben die Taliban die afghanischen Stadt Kundus eingenommen, die lange Zeit einen Stützpunkt der Bundeswehr beheimatet hatte. Im Zuge des immer weiteren Vorrücken der Taliban hat jetzt der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Norbert Röttgen, sogar davor gewarnt, dass es zu einem internationalen “Desaster” kommen könne. Denn in Afghanistan sei im Augenblick die Gefahr groß, dass die radikalen Islamisten schon bald das ganze Land eroberten könnten. Sogar die Hauptstadt Kabul sei in Gefahr, wie der CDU-Politiker gegenüber der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” erklärte. “Es darf jetzt nicht zugelassen werden, dass sie militärisch einseitig Fakten schaffen”, fordert Röttgen, nach dessen Ansicht dann keine Aussichten mehr auf eine politische Lösung bestehen würden.

Röttgen fordert Vorstoss der Taliban zu stoppen

Angesichts der aktuellen Entwicklung appellierte Röttgen nun an die internationale Gemeinschaft diese Entwicklung zu stoppen und die Sicherheit der afghanischen Bevölkerung zu gewährleisten. Auch wenn dies eine Beteiligung der Bundeswehr bedeuten würde. Nach Röttgens Meinung dürfe man die Ergebnisse von 20 Jahren nicht einfach zunichte machen. “Wenn es also militärische Fähigkeiten der Europäer, auch der Deutschen, gibt, die jetzt benötigt würden, dann sollten wir sie zur Verfügung stellen”, forderte Röttgen, der auch an die USA appellierte der Verantwortung in Afghanistan nachzukommen. “Der amerikanische Präsident Joe Biden hat es jetzt noch in der Hand, das erste große außenpolitische Desaster, das aus seiner Fehlentscheidung entstanden ist, ohne Absprache mit den Alliierten den raschen Rückzug der amerikanischen Truppen anzuordnen, in den Griff zu bekommen”, forderte der CDU-Politiker. Die letzten US-Truppen sollen spätestens Ende August aus Afghanistan abziehen.

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