Infektionszahlen des Coronavirus steigen weiter! – Droht ein zweiter Lockdown?


In den letzten Wochen haben sich die täglich gemeldeten Neuinfektionen mit dem gefährlichen Coronavirus langsam aber stetig erhöht. Gestern wurde nun zum ersten Mal seit dem Mai 2020 mehr als 1.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Eine Situation, die die Experten besorgt und aufhorchen lässt. Könnte es schon bald gar zu einem erneuten Lockdown kommen?

Deutsche Bevölkerung zwiegespalten

Es herrscht im Augenblick eine eigenartige Situation in Deutschland. Während viele Menschen bereits wieder von Normalität sprechen und auch fast wieder zu ihrem Leben vor der Pandemie zurückgekehrt sind, rechnen viele andere deutsche Bürger bereits wieder mit der Verschärfung der Maßnahmen gegen das Virus. Nachdem die täglichen Infektionszahlen in den letzten Wochen angestiegen sind, schwirrt sogar die Gefahr eines erneuten Lockdowns in den Köpfen vieler Menschen herum. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hatte am Donnerstagabend insgesamt 1.045 Neuinfektionen gemeldet. Zum ersten Mal seit Mai wurde dabei die Grenze von 1.000 Neuinfektionen am Tag überschritten. Allerdings droht ein Lockdown erst, wenn es in einem Landkreis 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von 7 Tagen gibt. Im Augenblick jedoch liegen die Zahlen in den meisten deutschen Landkreisen deutlich unter dieser gesetzten Grenze.

Virologe Drosten rechnet mit weiterer Corona-Welle

Der Chef-Virologe der Berliner Charité, Prof. Christian Drosten, rechnet nun mit einer weiteren Corona-Pandemiewelle. Diese werde nach Aussage des Wissenschaftlers jedoch eine andere Dynamik haben. “Während das Virus mit der ersten Welle in die Bevölkerung eingedrungen ist, wird es sich mit der zweiten Welle aus der Bevölkerung heraus verbreiten“, erklärte Drosten in einem Gastbeitrag in der Zeitung “Die Zeit”. Die Gefahr dieser Welle liege vor allem darin, dass bald überall gleichzeitig neue Fälle auftreten, die sämtliche Landkreise und Altersgruppen betreffen könnten. Doch einen zweiten Lockdown hält Drosten nicht für sinnvoll. Stattdessen lautet seine Empfehlung sich bei der Rückverfolgung der Infektionskette auf “Cluster-Mitglieder“ zu konzentrieren. Damit sind die Teilnehmer von Superspreader-Events gemeint. Ein gutes Beispiel dafür sei der Ausbruch im Fleischereibetrieb Tönnies gewesen, wo sich insgesamt mehr als 1500 Angestellte angesteckt hatten. Die Cluster-Methode habe in Japan zu sehr guten Ergebnissen geführt, schreibt der Virologe.

Drosten empfiehlt Kontakt-Tagebuch zu führen

Um die sogenannte “Cluster-Methode” zu unterstützen, fordert Drosten die Bundesbürger dazu auf ein „Kontakt-Tagebuch“ zu führen. Spätestens ab dem Winter sei diese Maßnahme sehr sinnvoll: “Durch die Fokussierung auf die Infektionsquelle wird der neu diagnostizierte Patient nämlich zum Anzeiger eines unerkannten Quellclusters, das in der Zwischenzeit gewachsen ist.“ Auch Gesundheitsminister Jens Spahn hatte sich zur aktuellen Lage geäussert. Dabei ging Spahn vor allem auf die aktuelle Urlaubssaison ein. Diese sei einer der Faktoren, der die steigenden Infektionszahlen begünstigt habe. Deshalb habe man sich dazu entschlossen eine Testpflicht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten anzuordnen. Diese soll bereits ab kommendem Samstag (8. August) gelten. Man darf also gespannt sein, wie sich die Situation in Deutschland weiter entwickeln wird.

Beliebteste Artikel Aktuell: