Keine Quarantäne mehr nach Infektion an Schulen und Kitas – Dort soll nun täglich getestet werden!


Ab sofort soll bei Schüler und Kita-Kinder auf eine Quarantäne verzichtet werden, falls diese Kontakt mit einer durch Covid-19 infizierten Person hatten. Mit dieser Maßnahme sollen künftig die Mitarbeiter der Gesundheitsämter entlastet werden.

Neue Regelung: Schüler und Kita-Kinder müssen nicht mehr in Quarantäne

Ab sofort brauchen Kinder in Schulen und Kitas keine Quarantäne mehr antreten, wenn sie Kontakt mit einer infizierten Person hatten. Denn ab sofort sollen die Kinder dort jeden Tag mit einem

Antigen-Schnelltest getestet werden. Diese Regelung, die von den Amtsärzte aller zwölf Bezirke beschlossen wurde, ist bereits seit dem vergangenen Mittwoch in Kraft. Die Aufhebung der Quarantäne gilt allerdings ausdrücklich nicht für Lehrer und anderes Schulpersonal. Diese Maßnahme wurde wegen der massiven Ausbreitung des Coronavirus getroffen. Die Zahl der Infektionen mache es den Gesundheitsämtern unmöglich mit den Kontrollmaßnahmen fortzufahren. “Außer bei Kindern und Schülern, die intensiv getestet werden, haben wir längst keinen klaren Überblick mehr“, verdeutlicht auch Patrick Larscheid, der als Amtsarzt von Reinickendorf fungiert, gegenüber dem Tagesspiegel. “Wir müssen uns auf die so genannten vulnerablen Personengruppen konzentrieren“, gibt Larscheid als Devise aus.

Ältere Menschen und Risikopatienten haben Priorität

Dies soll nun vor allem den Senioren in Pflegeeinrichtungen, den Menschen in Krankenhäusern sowie Körper- und Geistigbehinderten entgegenkommen. “Bei diesen Personen und Einrichtungen ist der Anspruch unverändert, dass wir die Fälle nach Möglichkeit beherrschen“, stellte Larscheid klar. Gleichzeitig zeigt er auf, dass durch die Erstellung der Kontaklisten in den Schulen immer sehr viel Personal gebunden wurde und es gleichzeitig einen enormen Arbeitsaufwand verursacht hat. “Man musste Kontakt mit den Betroffenen aufnehmen, eine Umfelduntersuchung machen und Quarantänebescheide ausstellen, weil Eltern dranhängen, die ihre Kinder betreuen mussten“, stellt Larscheid klar. Durch die neue Regelung spare man diesen Aufwand nun ein und könne sich so besser um die vulnerablen Risikopatienten kümmern.

Linke will Präsenzpflicht in Schulen aussetzen

Unterdessen plädiert die Partei “Die Linke” für ein zeitweises aussetzen der Präsenzpflicht an den Berliner Schulen. Vor allem Schülern mit Vorerkrankungen oder mit Familienmitgliedern, die einer Risikogruppe angehören, sollen auch online unterrichtet werden können. Dafür plädierte der Linke-Fraktionsvorsitzende im Abgeordnetenhaus, Carsten Schatz: “Die Aufrechterhaltung des vollständigen Präsenzunterrichts an den Schulen sollte kein Dogma sein, so wie das Korrigieren einer Position in dieser schwierigen Situation keine politische Niederlage bedeutet“, erklärte er. Ähnliche Forderungen hatten zuvor schon Landeselternvertreter und Mitglieder der Bildungsgewerkschaft GEW gefordert. Schatz will nun, dass Schüler und Eltern die Möglichkeit bekommen, sich für flexiblere Unterrichtsmodelle, wie den Wechselunterricht, entscheiden können. Zudem schlägt die Linke vor, die anstehenden Winterferien in Berlin zu verlängern, um die Kontakte in der derzeit kritischen Lage zu verringern.

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