“The Masked Singer”: Das macht die Show so erfolgreich


Zweite Staffel kommt

ProSieben vermeldet wöchentlich Top-Quoten für die Musik-Rateshow “The Masked Singer” (immer donnerstags live um 20:15 Uhr). Eine zweite Staffel ist bereits beschlossene Sache. Mit 27,2 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen in der Primetime war das Format am vergangenen Donnerstag mit deutlichem Abstand Tagessieger. Noch sechs kostümierte Kandidaten sind im Rennen und das Rätselraten geht weiter. Warum lockt die Show so viele Zuschauer vor den Fernseher?

1. Es ist neu

“The Masked Singer” hat einen entscheidenden Vorteil: Es ist innovativ. Als “The King of Mask Singer” feierte das Format zunächst 2015 in Südkorea seine Premiere. Anfang 2019 eroberte es die USA, wo der Sender Fox sogleich eine zweite Staffel bestellt hat. Besonders im deutschen TV bietet “The Masked Singer” zwischen wiederkehrenden Castingshows wie “DSDS” und Promi-Reality-Formaten wie “Promi Big Brother” ein erfrischend neues Unterhaltungsformat.

Es stehen zum einen keine unbekannten Musiktalente auf der Bühne, die nach ihrem Sieg schnell wieder in der Versenkung verschwinden, sondern Stars mit bestehender Karriere und Freude am Singen. Es winkt weder eine Siegprämie, noch ein Plattenvertrag, sondern der Spaß an der Sache steht im Vordergrund. “Da es in der Show nichts zu gewinnen gibt, ist es doch egal, wann man ausscheidet”, bestätigte Kandidatin Susan Sideropoulos (38) im Interview mit spot on news.

Die Promis dürfen zum anderen ihre (ungeahnten) Gesangsqualitäten unter Beweis stellen und müssen sich nicht in ein Dschungel- oder Containerabenteuer stürzen, um im Fernsehen stattzufinden. Sie können sogar ihrer heimlichen Leidenschaft nachgehen: “Ich wusste zuerst nicht, dass ich Schauspieler werden würde, ich wollte eigentlich immer Musik machen”, sagte Heinz Hoenig (67) zu seiner Teilnahme spot on news. Der Schauspieler könnte sich sogar mehr vorstellen: “Ich habe zwei eigene Songs geschrieben, die glaube ich ganz gut geworden sind. Da bin ich gespannt, was dabei rauskommt.”

2. Mit der Maske fallen die Vorurteile

Dass sich die Promis hinter den Kostümen verstecken können und anonym auf die Bühne treten dürfen, verhilft der Show zu Authentizität. “Mich als Sänger allein vor eine große Menschenmasse zu stellen, war zuerst ziemlich nervenaufreibend. Da hat mir die Kostümierung als Eichhörnchen geholfen”, erklärte Marcus Schenkenberg (50) nach seinem Ausscheiden spot on news. Die Kandidaten können abseits ihres Images aus sich herauskommen oder eine gefühlvolle Seite von sich zeigen – der Überraschungseffekt beim Publikum ist so oder so Woche für Woche garantiert.

3. Die Optik

Ob Panther, Engel, Astronaut oder Schmetterling: Die Show ist allein schon aufgrund der aufwändigen Kostüme und Masken schön anzusehen und lässt einen beim Durchzappen innehalten. In liebevoller Handarbeit wurden Federn, Glitzersteine und Nieten verarbeitet. “Die Kostüme sind keine Kleidung, das sind Kunstwerke”, sagte Gewandmeisterin Alexandra Brandner zum Showstart im ProSieben-Interview. Zwei bis fünf Wochen dauerte die Anfertigung eines Kostüms, an dem vier bis fünf Personen parallel arbeiteten. Kostenpunkt für jedes Outfit: rund 15.000 Euro.

Fans könnten sich bei der bereits angekündigten Staffel zwei von “The Masked Singer” sogar auf neue Kreationen freuen: Fox hat für die zweite Staffel der US-Ausgabe bereits neue Figuren angekündigt, in die sich die neuen Kandidaten verwandeln dürfen. So wird beispielsweise ein Leopard, ein Flamingo oder ein Fuchs zum Leben erweckt. Das optische Potential der Show ist also noch lange nicht ausgeschöpft.

4. Na, wer ist es?

Den größten Erfolgsfaktor der Show liefert die Natur des Menschen: Die Neugier treibt die TV-Zuschauer wöchentlich vor den Bildschirm. Wer steckt denn nun hinter dem Monsterkostüm? Ist der Grashüpfer wirklich Gil Ofarim (36)? Hat Juror Max Giesinger (30) mit seiner Vermutung recht? Die Show sorgt mit seinem Rätsel-Charakter für viel Gesprächsstoff. Mit geschickt gestreuten Indizien zu den jeweiligen Masken-Promis wirft ProSieben seit Anfang der Show noch mehr Fragen auf, als die Hinweise beantworten würden. Mit dem interaktiven Detektivspiel hält ProSieben die Zuschauer bei der Stange. Denn nur eine tiefergehende Recherche und das Verfolgen der Show könnten den entscheidenden Rückschluss bringen. Ob man am Ende richtig lag, kann der Zuschauer mit seinem Anruf auch noch selbst auflösen: Das Voting entscheidet darüber, wer in der jeweiligen Sendung enttarnt wird.

Damit das Konzept bis zum Ende gelingen kann, darf die Tarnung der Promis auf keinen Fall auffliegen. Dafür gelten strenge Regeln hinter den Kulissen. Mit diesem aufwändigen Sicherheitskonzept, das regelmäßig in der Show thematisiert wird, wirkt das Format umso interessanter und geheimnisvoller. Selbst die teilnehmenden Promis wie Heinz Hoenig haben Gefallen daran gefunden: “Keiner sieht den anderen. Sprechen ist auch verboten. Das ist das Tolle, was die Show ausmacht.”

(jom/spot)

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