Wagner-Söldner rücken vor! Nervosität bei der NATO – sie sollen die Schwachstelle des Bündnisses unter Druck setzen


Seit dem fehlgeschlagenen Putschversuch der Wagner-Söldner in Russland haben Tausende dieser Kämpfer ins Exil nach Belarus gefunden – eine Bedrohung direkt an der Grenze zur NATO! Nach Angaben des polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki (55) sind “mehr als hundert Söldner der Wagner-Gruppe in Richtung der Suwalki-Lücke vorgerückt, unweit von Hrodna in Belarus.”

NATO beobachtet Verhalten der Wagner-Söldner

Diese Entwicklung macht die Lage an der Grenze noch besorgniserregender, wie Morawiecki warnt. Denn Hrodna liegt lediglich rund 15 Kilometer von Polen, einem Mitgliedsstaat der NATO, entfernt. Die Suwalki-Lücke ist ein Korridor auf polnischem und litauischem Gebiet zwischen Belarus und der russischen Ostsee-Exklave Kaliningrad. Seit der Unabhängigkeit Litauens im Jahr 1991 hat Kaliningrad keine direkte Landverbindung mehr nach Russland. Die gut ausgerüstete Exklave sowie das von Kreml-Führer Wladimir Putin (70) abhängige Belarus liegen lediglich 104 Kilometer voneinander entfernt. Im Ernstfall könnte Russland durch die Einnahme dieses Gebiets die baltischen Staaten vom restlichen Gebiet der NATO und der EU abschneiden. Daher gilt die Suwalki-Lücke als Schwachstelle im NATO-Bündnis. “Seit dem Beitritt der drei baltischen Staaten zur NATO im Jahr 2004 ist die Suwalki-Lücke die Achillesferse des westlichen Verteidigungsbündnisses”, erklärt Osteuropa-Experte Prof. Dr. Klaus Gestwa (60) gegenüber dem “Merkur”. Der Kreml habe bis 2022 in Übungen trainiert, wie dieser Korridor geschlossen werden könne. Simulationen auf westlicher Seite hätten gezeigt, dass es für die NATO schwierig sein würde, einer russischen Aggression entschieden entgegenzutreten. Daher habe das westliche Verteidigungsbündnis kürzlich seine Truppen im Baltikum verstärkt.

Polen und Litauen bereits in Alarmbereitschaft

In Anbetracht der Spannungen mit Belarus haben Morawiecki und der litauische Staatschef Gitanas Nauseda (59) eine stärkere Sicherung der Grenzen angekündigt. Sie trafen sich letzte Woche in Suwalki, dem polnischen Grenzort, nach dem die Lücke benannt ist. Morawiecki erklärte, man verteidige die polnische Grenze gegen Provokationen des belarussischen Diktators Alexander Lukaschenko (68) und der russischen Privatarmee Wagner. Nauseda schloss nicht aus, dass Polen, Litauen und Lettland koordiniert ihre Grenzen zu Belarus schließen könnten. Zwei Tage vor dem Treffen verletzten zwei belarussische Militärhubschrauber den polnischen Luftraum. Morawiecki äußerte sich dazu: “Diese Provokationen werden sich wiederholen, daran habe ich keinen Zweifel.” Polen plant, seine Bürger durch die Entsendung zusätzlicher Soldaten, Grenzschützer und Polizisten sowie durch den weiteren Ausbau der Grenzbefestigungen zu schützen. Der polnische Grenzschutz beantragte zusätzlich 1.000 Soldaten beim Verteidigungsministerium, da es vermehrt Versuche gebe, die Grenze illegal zu überqueren. Nauseda schätzte die Anzahl der Wagner-Kämpfer in Belarus auf bisher 4.000. Diese Zahl könnte jedoch schon bald auf bis zu 10.000 bewaffnete Kämpfer ansteigen.

Experten befürchten Einsatz der Wagner-Söldner gegen die NATO

“Es ist klar, dass es für Wladimir Putin und Alexander Lukaschenko eine zu große Versuchung wäre, ihre Präsenz in der unmittelbaren Nachbarschaft nicht für mögliche Provokationen gegen die NATO-Staaten zu nutzen”, so Nauseda. Die Aufgabe der verlegten Kämpfer in Belarus bleibt unklar, erklärte zuletzt auch Stanislaw Zaryn, Sprecher des polnischen Geheimdienstkoordinators. “Aber wir müssen uns darauf vorbereiten, dass sie gegen Polen eingesetzt werden könnten.”

Die Suwalki-Lücke wäre für einen russischen Angriff auf das Baltikum so entscheidend, dass die ruhige, ländliche Region bereits als “der gefährlichste Ort der Welt” bezeichnet wurde.

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