Zehn Verletzte und mehr als 20 Vermisste nach Erdrutsch in Norwegen


Rund 700 Anwohner nach Abrutschen ganzer Häuser in Sicherheit gebracht

Nach einem massiven Erdrutsch in Norwegen sind am Mittwoch mehr als 20 Menschen vermisst worden. Zehn Menschen trugen laut Angaben der Polizei bei dem nächtlichen Unglück in Gjerdrum, einer Kleinstadt mit 5000 Einwohnern 25 Kilometer nordöstlich von Oslo, Verletzungen davon. Etwa 700 Anwohner wurden Medienberichten zufolge in Sicherheit gebracht. Durch den Erdrutsch stürzte ein ganzer Hügel ein, ganze Häuser rutschten ab.

Der Erdrutsch habe sich in Ask, einem Teil von Gjerdrum, auf einer Fläche von 210.000 Quadratmetern ereignet, berichteten norwegische Medien. Auf Videoaufnahmen war zu sehen, dass ein ganzer Hügel wegbrach.

Am Mittwochnachmittag wurden noch 21 Menschen vermisst. Die Polizei erklärte im Onlinedienst Twitter: “Wir wissen nicht, ob diese Leute im Gebiet des Erdrutsches sind, ob sie im Urlaub sind oder aus anderen Gründen nicht in der Lage, die Polizei zu kontaktieren.”

Im Katastrophengebiet brachten Rettungskräfte, unterstützt vom Zivilschutz und von der Armee, hunderte Menschen in Sicherheit. Bei Schneefall bemühten sich Einsatzkräfte zudem, weitere vom Absturz bedrohte Häuser zu sichern.

Einsatzleiter Roger Pettersen sagte dem Rundfunksender NRK, Bewohner von Gjerdrum hätten den Notruf gewählt und berichtet, wie ihre Häuser abrutschten. Die Lage sei “ernst”.

Die norwegische Regierungschefin Erna Solberg sprach den Betroffenen ihr Mitgefühl aus. “Es schmerzt zu sehen, wie die Kräfte der Natur Gjerdrum verwüstet haben”, erklärte die Ministerpräsidentin. Später machte sie sich vor Ort ein Bild von der Lage.

Es handele sich um einen der größten Erdrutsche, die Norwegen je erlebt habe, sagte Solberg vor Reportern. Wegen des matschigen Bodens sei die Lage weiterhin so instabil, dass Evakuierungen nur per Hubschrauber möglich seien.

by Fredrik Hagen

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