47% der Neuinfektionen sind geimpfte Personen! Studie aus Großbritannien besorgt Experten


Eine Studie aus Großbritannien löst bei Medizinern große Sorge aus. Denn fast die Hälfte der Patienten, die sich im Augenblick mit Covid-19 infizieren, haben mindestens eine Impfung gegen das Virus verabreicht bekommen. Aktuell sollen rund 47 Prozent der Covid-Patienten mindestens 1 mal geimpft worden sein. Im Juni lag dieser Wert mit knapp über 30 Prozent deutlich niedriger, wie jetzt die britische Tageszeitung “Daily Mail“ berichtet.

Zahlen von einmalig geimpften Covid-19-Patienten steigen

Oft treffen die Infektionen im Moment vor allem die jungen Briten, die

zur Zeit lediglich eine Impfung aufweisen. Dies bestätigt nun eine Studie des King’s College London. Menschen mit einem vollem Impfschutz gegen Covid-19 seien deutlich seltener von einer Ansteckung betroffen. Die Daten dieser Studie stammen aus einer App bei der sich knapp über eine Millionen in Großbritannien lebende Personen registriert hatten. Von ihnen hatten sich gut 33.000 Personen mit dem Coronavirus angesteckt, 47 Prozent der Patienten war mindestens 1 Mal geimpft gewesen. Offenbar geben die Daten einen guten Anhaltspunkt über die Entwicklung der Infektionszahlen im Land. Mittlerweile werden dort wieder über 42.000 Neuinfektionen pro Tag registriert. Zum Vergleich: In Deutschland stecken sich zur Zeit lediglich 1.450 Menschen am Tag an. Offenbar könnte man auf der britischen Insel schon bald bis zu 100.000 Neuinfektionen am Tag erreichen. Und das obwohl rund 87 Prozent der Briten bereits eine Impfung erhalten hat und gut 66 Prozent der Bürger voll immunisiert wurden. Die meisten der britischen Bürger haben ihre Impfungen mit AstraZeneca erhalten. Deutschland ist von solchen Impfzahlen noch weit entfernt.

Doppelte Impfung gegen Covid-19 senkt das Risiko

Wie die Daten ebenfalls belegen schützt eine komplette Immunisierung mit 2 Impfungen gegen Covid-19 deutlich besser, um sich nicht zu infizieren. Der deutsche Virologe Martin Stürmer (52) erklärt, dass eine schnelle Zweitimpfung wichtig ist, um nicht an der Delta-Variante zu erkranken. Da der Zeitraum zwischen den beiden Impfungen bei AstraZeneca besonders hoch ist, hat die Ständige Impfkommision (Stiko) nun ihre Empfehlung geändert. “Mittlerweile empfiehlt die Stiko jedoch, vier Wochen nach der Erstimpfung mit AstraZeneca einen mRNA-Wirkstoff zu spritzen“, erklärt der Experte. Die Studien aus England zeigen auch, dass der Schutz der Impfungen gegen die Delta-Variante deutlich niedriger liegt, als dies bei den ursprünglichen Varianten der Fall sei. “Die aktuellen Zahlen aus Großbritannien belegen das nun“, verdeutlicht Dr. Stürmer. Offenbar hängen die hohen Ansteckungszahlen in Großbritannien auch mit der kürzlich beendeten Fußball-EM zusammen. Dadurch habe sich das Virus schneller ausbreiten können. Auch in Deutschland steigen die Inzidenzwerte wieder an. Allerdings deutlich langsamer als in England. Aktuell liegt der Inzidenzwert in Deutschland wieder bei 9, nachdem er bereit auf unter 5 nach unten gegangen war.

Virologe erklärt die Details im Zusammenhang mit der Delta-Variante

Doch wie wird die Entwicklung weitergehen? Könnte eine Ansteckung durch die Delta-Variante von doppelt geimpften Menschen gar wie ein Booster wirken? “Höchstwahrscheinlich ja. Durch den Kontakt könnte der Schutz sich verstärken, weil die Immunantwort bei einer sogenannten Wildinfektion breiter ist“, bestätigt Dr. Stürmer. Denn die körperlichen Abwehrkräfte würden mit einer Infektion deutlich stärker zu kämpfen haben als mit einer dritten Impfung und dürften so dafür sorgen, dass der Körper gegenüber weiteren Infektionen deutlich besser aufgestellt ist, als nach einer 3. Impfung. Sollten bereit doppelt geimpfte Menschen sich eine Booster-Impfung geben lassen?

“Wer zweifach geimpft ist, kann zunächst davon ausgehen, dass er ausreichenden Schutz hat“, meint Dr. Martin Stürmer. “Wir müssen nun abwarten und genau beobachten, wie lange die Immunisierung hält. Gegebenenfalls müsste man zu einem späteren Zeitpunkt nachimpfen, bevorzugt mit einem an Delta angepassten Wirkstoff“, mutmasst der Mediziner. Deshalb rät Dr. Stürmer sich auch nach der Impfung weiter regelmäßig auf das Coronavirus testen zu lassen, um die Ausbreitung des Virus einzuschränken.

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