Biontech-Impfstoff: 2 Inhaltsstoffe nicht für den Menschen zugelassen? Nachricht schockt das Netz – aber, was ist dran?


Wieder einmal kommt es in den sozialen Medien zu Spekulationen um angeblich nicht zugelassen Inhaltsstoffe des Biontech/Pfizer-Impfstoffs Comirnaty. Angeblich seien sogar 2 Inhaltsstoff nicht für die Verwendung bei Menschen zugelassen und sollen sogar gefährlich sein. Doch wie viel Wahrheit steckt in diesen angeblich seriösen Informationen, die mittels Posts auf Facebook, auf Telegram und auch bei WhatsApp verbreitet werden?

Sind zwei Inhaltsstoffe von Biontech-Impfstoff nicht für die Verwendung an Menschen zugelassen?

Angeblich geht es um zwei Lipide mit der Bezeichnung ALC-0135 und ALC-0159. Denn diese sind laut der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA im Biontech/Pfizer-Impfstoff enthalten. Dies geht aus der offiziellen Liste der Inhaltsstoffe hervor. Diese Lipide sorgen nach einer Erklärung des für die Zulassung von Impfstoffen in Deutschland zuständigen Paul-Ehrlich-Institut (PEI) für den Transport der im Impfstoff enthaltenen mRNA in die Zellen des menschlichen Körpers.

Deshalb bestätigt das PEI nun auch anlässlich der Gerüchte in den sozialen Medien, dass diese Substanzen beim Einsatz in Arzneimitteln im Rahmen der Zulassung “auf ihre Eignung für die Anwendung am Menschen vom Hersteller und im Rahmen der Arzneimittelzulassung z. B. durch das Paul-Ehrlich-Institut sorgfältig geprüft und bewertet werden”. Bei den Impfstoffen wurde die Zulassung durch ein “zentralisierten Zulassungsverfahren” bestätigt worden. Doch die Lipide ALC-0315 und ALC-0159 können auch zu Forschungszwecken oder als Laborchemikalien gekauft werden. Dies sei zum Beispiel der Fall bei der im Facebook-Post verlinkten Firma Echelon Biosciences. Denn diese gibt tatsächlich an, dass die Lipide ALC-0135 und ALC-0159 tatsächlich “nur für Forschungszwecke” (“for research use only”) zugelassen seien.

Unterscheidung zwischen Laborchemikalien und Arzneimittel nicht beachtet

Doch in diesem Zusammenhang muss man beachten, dass bei der Lagerung und Herstellung von Laborchemikalien andere Regeln gelten als bei Arzneimitteln. Aus diesem Grund weist der Hersteller auch bei der Vermarktung darauf hin, dass diese nicht bei Menschen angewendet werden können. Auch aus diesem Grund führe dies “zu der fälschlichen Annahme, dass sie generell nicht bei Menschen angewandt werden können”, äußert das PEI zu den im Impfstoff enthaltenen Lipiden. Aus diesem Grund kann das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) nun jedoch beruhigen. Deshalb seien sämtliche in den Impfstoffen enthaltenen Inhaltsstoffe bei der Zulassung auf ihre Anwendbarkeit beim Menschen geprüft worden. Wie man sieht, handelt es sich bei den Gerüchten in den sozialen Medien erneut um nichts anderes als Verschwörungstheorien.

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