Corona-Krise in Italien! Grenzen dicht im Süden des Landes?


In Italien hat das gefährliche Coronavirus wirklich schlimm gewütet. Mehr als 22.000 Italiener sind an den Folgen des Virus gestorben. Der Ausdruck “italienische Verhältnisse” wurde in Deutschland als Warnung vor schlimmen Verhältnissen genutzt. Doch nun scheint auch dort die 1. Welle des Virus überstanden und die Regierung denkt über Lockerungen der strengen Vorgaben nach. Doch diese könnten in dem Land einen neuen Nord-Süd-Konflikt ausbrechen lassen.

Coronavirus fordert in der Lombardei mehr Opfer als der 2. Weltkrieg

In der Statistik sind lediglich in den USA mehr Menschen am Coronavirus gestorben als in Italien. Dabei hat es vor allem den Norden des Landes hart getroffen. Allein in der Region Lombardei wurden in zwei Monaten mehr als 11.800 Todesopfer gezählt. Damit wurden bei diesem schrecklichen Ereignis etwa fünf Mal mehr Zivilisten getötet als im gesamten 2. Weltkrieg in dieser Region. Man erlebe eine „große Tragödie“, die auch aktuell noch nicht komplett besiegt worden ist, wird der Notfallkommissar Domenico Arcuri zitiert.

Trotzdem sind die Anzahl der Neuinfektionen nun soweit zurückgegangen, dass die italienische Regierung erste Lockerungen der strengen Maßnahmen in Aussicht stellen kann. In den Regionen beginnen die Bürger sich langsam aber sicher aus dem Panik-Modus zu befreien.

Der Süden von Italien droht mit Schließung

Doch nicht überall kommen diese Lockerungen gut an. Italien war schon immer ein stark gespaltenes Land mit riesigen regionalen Unterschieden. Während im Norden des Landes, der besonders hart vom Virus betroffen war, vor allem die Wirtschaft und die Banken ansässig sind, war der traditionell ärmere Süden ebenfalls von den geltenden Beschränkungen betroffen und hat sich mehr denn je zu einem sozialen Pulverfass entwickelt. Viele Menschen in diesen Regionen sind ihre Einahmemöglichkeiten weggebrochen. Und mit der Aufhebung der Beschränkungen scheint sich die Spaltung weiter fortzusetzen. Während die Regionen im Norden auf eine schnelle Aufhebung der Maßnahmen drängen, um einen irreparablen Schaden für die Wirtschaft des Landes abzuwenden, fürchtet man im Süden durch die Aufhebung der Maßnahmen eine verstärkte Ausbreitung des Virus. Erste Regionalpolitiker, wie Vincenzo De Luca, Präsident der Region Kampanien, drohen in diesem Fall mit der Schließung der inner-italienischen Grenzen. Außerdem kündigte der Politiker an, über eine „Verordnung zum Verbot der Einreise von Bürgern aus diesen Regionen“ nachzudenken. Es scheint so als sei es auch in Italien noch ein weiter Weg zurück in die Normalität.

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