Droht das E-Auto aus? Tesla-Fahrer verkaufen ihre Autos – Was steckt hinter der massiven Verkaufswelle?


Eigentlich galten Elektroautos als Transportmittel der Zukunft. Doch im August 2022 waren etwa ein Drittel aller in diesem Jahr gekauften Tesla-Fahrzeuge bereits wieder zum Weiterverkauf angeboten worden. Doch nun will offenbar niemand mehr die Elektrofahrzeuge kaufen. Ist das bereits das Ende des E-Autos – und, was steckt hinter der Verkaufswelle?

Nachfrage nach Elektrofahrzeugen nimmt ab

In den vergangenen Jahren war die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen groß. Zum Teil war das Geschäft so gut gelaufen, dass die Wartezeiten in Europa und den USA auf die Lieferung des bestellten Fahrzeugs ziemlich lang waren. Dies hatte dazu geführt, das auch die Nachfrage nach gebrauchten Elektrofahrzeugen relativ hoch war. Häufig war es sogar möglich, ein gerade erst geliefertes Elektrofahrzeug sofort mit Gewinn weiterzuverkaufen. So sollen zum Teil sogar Fahrzeughändler in Deutschland Fahrzeuge mit einem Alter von bis zu einem halben Jahr fast zum Neupreis zurückgekauft haben, um diese dann in verschiedenen Ländern von Skandinavien zu besseren Preisen zu verkaufen. Die Käufer der Fahrzeuge in Deutschland konnten so den Umweltbonus kassieren und hatten so ebenfalls ein Geschäft gemacht. Um solche nicht gewollten Geschäfte zu verhindern, hat die Bundesregierung nun den Umweltbonus für 2023 an eine höhere Mindesthaltedauer gebunden. Zuletzt jedoch war ein starker Preisverfall bei den gebrauchten Teslas ersichtlich geworden. Dies zeigen aktuelle Daten der Branche, die auch der Nachrichtenagentur Reuter vorliegen. Offenbar sollen viele Kunden die Fahrzeuge bewusst gekauft haben, um mit ihnen Profit zu erzielen, statt diese tatsächlich zu fahren. Angeblich soll dies bei über 50 Prozent der Tesla-Käufer der Fall gewesen sein, während man bei anderen Fahrzeugen lediglich bei 5 Prozent der Kunden ein solches Verhalten beobachtet.

Sinkende Nachfrage senkt die Preise

Die mangelnde Nachfrage im Augenblick lässt sich auch an den Preisen nachvollziehen. Denn der Durchschnittspreis für einen gebrauchten Tesla war im November auf 55.754 US-Dollar gefallen und liegt damit gut 17 Prozent unter dem ehemaligen Höchstwert von 67.297 US-Dollar im Juli des Jahres. Während dieser Zeit sei der Durchschnittswert auf dem normalen Gebrauchtwagenmarkt lediglich um 4 Prozent gesunken. Außerdem würden die Fahrzeuge von Tesla nun durchschnittlich 50 Tage bei den Händlern bis zu einem Verkauf stehen, während der Durchschnitt bei normalen Fahrzeugen bei 38 Tagen liegt. Nun jedoch sinken die Preise für Kraftstoff, während die Preise für Strom wegen des Krieges in der Ukraine relativ hoch sind. Dies hat nun dafür gesorgt, dass es offenbar kein Geschäft mehr ist, die gerade gekauften Tesla-Fahrzeuge mit Gewinn weiterzuverkaufen.

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