Dutzende CDU-Abgeordnete fordern Entscheidung über Kandidatenfrage in Fraktion


Aufruf von 50 Parlamentariern erhöht Entscheidungsdruck in Union

In der Frage der Kanzlerkandidatur bei der Union wächst der Druck aus der Unions-Bundestagsfraktion: In einem gemeinsamen Aufruf verlangen 50 CDU-Bundestagsabgeordnete, dass die Entscheidung über den Kanzlerkandidaten in einer Fraktionssitzung “diskutiert und im Zweifel auch dort entschieden wird”; der Aufruf mit den Namen der 50 Unterzeichner lag AFP am Freitagabend in Berlin vor. Bei einer “Festlegung dieser Tragweite” müsse die Fraktion eingebunden werden, heißt es darin.

Zu den Unterzeichnern der Liste, über die zunächst die “Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung” berichtet hatte, zählen der Vorsitzende des Europaausschusses, Gunther Krichbaum, die wirtschaftspolitische Fraktionssprecherin, Saskia Ludwig, und der Chef des Parlamentskreises Mittelstand, Christian von Stetten.

Bei dem Aufruf handle es sich “nicht um eine Abfrage aller 199 CDU-Bundestagsabgeordneten, sondern eher um eine Zusammenfassung der heute stattgefundenen Gespräche von Fraktionsmitgliedern untereinander”, wie aus dem AFP vorliegenden Text hervorgeht. Die Liste bleibe bis Montag für weitere Unterzeichner geöffnet.

“Am 26. September stehen 299 Direktkandidatinnen und -kandidaten von CDU und CSU auf den Stimmzetteln in ihren Wahlkreisen”, heißt es in dem Aufruf. “Von herausragender Bedeutung für unseren Wahlkampf vor Ort ist die Entscheidung über einen gemeinsamen Kanzlerkandidaten.” Als “Mitglieder einer selbstbewussten CDU/CSU-Bundestagsfraktion” verlangten die Unterzeichner ein Mitspracherecht der Fraktion.

Die Entscheidung um die Kanzlerkandidatur der Union wird aller Voraussicht nach zwischen CDU-Chef Armin Laschet und CSU-Chef Markus Söder fallen. Beide wollen bis spätestens Pfingsten eine Entscheidung herbeiführen. Laschet ist aber gegen eine Entscheidung in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, wie aus Parteikreisen verlautete.

by Federico Gambarini

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