Fliegen ist aktuell riskanter als vor der Corona-Pandemie – das ist der Grund! Flugsicherheitsexperten warnen


Nachdem die Airlines in der Corona-Pandemie lange Zeit zahlreiche Flüge gestrichen hatten, reaktiviert sich die Branche in den letzten Monaten langsam wieder. Experten warnen jedoch davor, dass die Reise im Flugzeug im Augenblick offenbar deutlich risikoreicher ist, als vor dem Start der Pandemie. Hauptgrund dafür seien “eingerostete“ Piloten, wütende Passagiere oder der Insektenbefall der Flugzeuge. Auch die Versicherungbranche sieht jetzt ganz neue Risiken beim Fliegen.

Bericht von Versicherer weist auf neue Gefahren beim Fliegen hin

Der nun veröffentlichte Bericht des Luftfahrtversicherers Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) zeigt nun neue Herausforderungen auf, mit denen viele Fluggesellschaften und Flughäfen seit der Wiederaufnahme des Betriebs nach der unfreiwilligen Pause durch die Corona-Pandemie konfrontiert werden. Dabei kommt es unter anderen zu Vorfällen, die zuvor so gut wie nicht vorgekommen waren. Unter anderem waren bei den Piloten bereits zahlreiche Fehler gemeldet worden. Offenbar gibt es besonders bei den Landeanflügen Probleme, weil vielen Piloten ein wenig die Flugpraxis fehle. Auf dieses Thema wies Axel von Frowein hin, der bei der Industrieversicherungs-Sparte der Allianz, AGCS, für den Bereich der Luftfahrt verantwortlich ist. Doch nicht nur durch die Piloten werden Probleme verursacht. Auch bei den Passagieren haben die Vorfälle seit Corona stark zugenommen. So wurden allein in den USA rund 3.000 Fälle von randalierenden Passagieren gemeldet. Oft hing dies offenbar mit der Maskenpflicht an Bord der Flugzeuge zusammen. In den Vorjahren waren lediglich rund 150 Vorfälle dieser Art gemeldet worden. “Derartige Vorfälle treten in Europa seltener auf, kommen aber ebenfalls vor“, erklärt Till Kürschner, der für Zentral- und Osteuropa zuständige Schaden-Chef der AGCS-Luftfahrt-Sparte,

Insektennester sorgen für Startabbrüche

Ein weiteres Flugrisiko stellen zur Zeit offenbar Insekten dar. So soll es zu zahlreichen Problemen auf den ersten Flügen nach der Reaktivierung des Flugverkerhs gekommen sein. Häufig waren Probleme bei der Ermittlung der Fluggeschwindigkeit und der Höhenmessungen aufgetreten. Häufig sollen in diesen Fällen unentdeckte Insektennester in den Pitot-Rohren des Flugzeugs für die Probleme verantwortlich gewesen sein. Die druckempfindlichen Sensoren sind dafür verantwortlich die Daten an den Avionik-Computer des Flugzeugs zu liefern. Dadurch sei es verstärkt zu Startabbrüchen oder einer ungeplanten Rückkehr zum Startflughafen gekommen. “Das Risiko eines Tierbefalls steigt, wenn die Richtlinien für die Einlagerung nicht eingehalten werden“, steht in dem Bericht der Versicherer.

Schon bald mittelfristiger Pilotenmangel bei den Airlines

Durch die Pandemie habe sich in der Flugbranche viel verändert. Offenbar droht den Unternehmen nun auch mittelfristig ein Mangel an Piloten. Aus diesem Grund sei es in der Zukunft möglich, dass einzelne Piloten weniger Flugerfahrung aufweisen. Im Klartezt wird also befürchtet, dass mehr unerfahrenen Piloten Verkehrsflugzeuge steuern werden. Seitdem die Pandemie begonnen hat, melden die Versicherungsgesellschaften allerdings auch deutlich weniger Schadensfälle. Dies lägen um rund ein Drittel niedriger als vor dem Beginn der Pandemie. Dies liege laut Kürschner auch am geringeren Passagieraufkommen. Denn auch gestürzte Passagiere oder verlorene Koffer entwickeln sich zu Versicherungsfällen bei den Fluggesellschften. “Wir erwarten, dass die Schadenaktivität wieder auf ein normales Niveau zurückkehrt, sobald die Passagierzahlen wieder steigen“, sind sich die Versicherer einig. Aktuell deutet vieles darauf hin, dass einige Fluglinien bis zum Jahresende 2021 wieder etwa 70 Prozent ihrer Kapazitäten erreichen werden.

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