Frieden! Selenskyj legt 10-Punkte-Plan für Friedensverhandlungen vor – geht Putin darauf ein?


Bereits seit fast 9 Monaten fordert der Krieg in der Ukraine zahlreiche Menschenleben. Noch jedoch gibt es Hoffnung, dass der Krieg bald am Verhandlungstisch beendet werden kann. Beim zurzeit auf der indonesischen Insel Bali stattfindenden G-20 Gipfel hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nun einen 10-Punkte-Plan vorgelegt, mit dem Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland möglich werden. Wie reagiert Russland – ergreift Putin die Chance zu verhandeln?

Ukraine legt Plan mit Voraussetzungen für mögliche Friedensverhandlungen vor

Um den seit dem 24. Februar 2022 gestarteten Invasionskrieg der russischen Armee in der Ukraine zu beenden, hat er ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nun einen Plan mit 10 Punkten vorgelegt, nach deren Erfüllung Friedensverhandlungen mit Russland möglich seien. Um sich an den Verhandlungstisch zu begeben forderte Selenski einen Abzug der russischen Truppen sowie eine Wiederherstellung der territorialen Unversehrtheit seines Landes, erklärte der ukrainische Staatschef bei einer Videoschalte beim Treffen der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer. Für Russland hatte der Außenminister Sergej Lawrow an dem Treffen teilgenommen, bei dem er den russischen Präsidenten Wladimir Putin vertreten hatte. Bei seiner Ansprache verlieh Selenskyj seiner Hoffnung Ausdruck, dass dieser von Russland angezettelten Krieg gerecht und auf der Charta der Vereinten Nationen und des internationalen Rechts enden werde. Um die Sicherheit nach dem Krieg zu gewährleisten, schlug der ukrainische Präsident eine internationale Konferenz vor, bei der die notwendigen Abkommen geschlossen werden könnten. Zudem hatte Selenski eine Verlängerung des zwischen Russlands und der Ukraine geschlossenen Abkommens über die Getreidelieferungen gefordert, die mit Hilfe von der Türkei und der UN zustande gekommen war. Dieses Abkommen wird am 19 November auslaufen.

Ukraine fordert Aufarbeitung russischer Kriegsverbrechen

Bei seiner Rede vor den Teilnehmern des Gipfels forderte Selenskyj die teilnehmenden Staaten auf, die gezielte Zerstörung der ukrainischen Infrastruktur für die Energie und Wasserversorgung durch Russland zu verurteilen. Damit ziele die russische Armee darauf ab, die Kälte als Waffe gegen Millionen von Menschen einzusetzen. Zudem warf Selenski der russischen Armee vor insgesamt 430 Kinder während des Krieges getötet und 11.000 weitere Kinder und Jugendliche nach Russland verschleppt zu haben. Diese Kinder seien von ihren Eltern getrennt worden und ihr Zustand sei unbekannt. Kritik übte Selenski auch am Internationalen Komitee des Roten Kreuzes, das aus seiner Sicht nicht genug dafür tue, um Zugang zu den ukrainischen Kriegsgefangenen der russischen Armee zu bekommen. Im Rahmen seiner Rede beklagte Selenskyj auch schwere Schäden der Umwelt, die durch den Krieg in der Ukraine entstanden seien. Bereits jetzt sein Millionen von Hektar Boden mit schädlichen Substanzen verseucht worden, nannte Selenskyj erschreckende Zahlen. Es dürfte allerdings so gut wie unwahrscheinlich sein, dass die russische Seite diese Voraussetzung für Friedensverhandlungen akzeptieren wird.

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