Im Alter von 92 Jahren: SPD-Ikone Erhard Eppler ist tot


Starb am Samstag

Der SPD-Politiker Erhard Eppler ist tot. Wie die SPD-Landesvertretung in Baden-Württemberg mitteilte, starb Eppler im Alter von 92 Jahren in seiner Wahlheimat Schwäbisch Hall. Der Landesverband verabschiedete sich in einem bewegenden Tweet von Eppler, der die Partei über viele Jahre hinweg geprägt hatte.

“Wir trauern um Erhard Eppler und sind unendlich dankbar für das, was er uns alles gegeben hat”, heißt es dort. Eppler sei eine herausragende Persönlichkeit der Sozialdemokratie gewesen, “dessen Wertefundament und Prinzipientreue für uns wegweisend bleiben werden”.

Der promovierte Lehrer Eppler war 1956 in die SPD eingetreten, in deren Bundesvorstand er zwischen 1970 und 1991 Mitglied war. Von 1973 bis 1982 und 1984 bis 1989 war er außerdem Präsidiumsmitglied. Ebenfalls von 1973 bis zum Jahr 1992 war Eppler zudem Vorsitzender der SPD-Grundwertekommission. Von 1961 bis 1976 saß Eppler zudem im Deutschen Bundestag.

Im Oktober 1968 wurde er als Entwicklungshilfeminister in die Regierung von Bundeskanzler Georg Kiesinger (1904-1988, CDU) berufen. Das Amt behielt Eppler unter dessen Nachfolgern Willy Brandt (1913-1992, SPD) und Helmut Schmidt (1918-2015, SPD). Als letzterer den Etat von Epplers Ministerium zusammenstrich, trat Eppler von seinem Ministeramt zurück.

In der Landespolitik war er zwischen 1973 und 1981 Landesvorsitzender der SPD Baden-Württemberg, für die er 1976 und 1980 als Spitzenkandidat in das Rennen um den Posten des Ministerpräsidenten zog. Er unterlag in beiden Fällen seinen Konkurrenten, Hans Filbinger (1913-2007, CDU) und Lothar Späth (1937-2016, CDU).

Eppler galt als Anhänger des linken Parteiflügels der SPD, befürwortete allerdings auch den Bundeswehreinsatz im Kosovo im Jahr 1999 und die Agenda 2010 des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder (75, SPD).

(pcl/spot)

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