Lehrer aus Berlin stirbt am Coronavirus – Hat er sich in der Schule angesteckt?


Wie jetzt bekannt wird, ist in Berlin ein Lehrer an den Komplikationen einer Infektion mit dem heimtückischen Coronavirus gestorben. Nach Recherchen des “Tagesspiegel“ hat der Verstorbenen offenbar keine Vorerkrankungen gehabt. Nun soll ermittelt werden, ob der Lehrer sich im Unterricht an der Schule mit dem Virus infiziert hat.

Berliner Lehrer erliegt an den Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus

Bekannt geworden war der Fall des Lehrers zunächst durch eine Traueranzeige bei Facebook. “Unsere Schulgemeinschaft trauert um unseren geschätzten Kollegen, der viel zu früh uns gegangen ist. Wir werden seine Lebensfreude, seine Zugewandtheit und seinen Humor vermissen. In unseren Gedanken sind wir bei seiner Familie“, kann man in dem sozialen Netzwerk lesen. Auf diese Anzeige hatte auch der Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Friedrichshain-Kreuzberg, Gökhan Akgün, geantwortet: “Mir fehlen noch die Worte! Wir haben die traurige Nachricht erhalten, dass unser Kollege an Folgen einer Corona-Infektion gestorben ist. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen. Er war Lehrer an der Carl-von-Ossietzky-Schule. Er war junger Familienvater und hatte keine Vorerkrankungen.“ Zudem geht Akgün davon aus, dass die Infektion mit dem Virus vermutlich im Unterricht stattgefunden hat. Wo genau sich der nun verstorbene Lehrer angesteckt hat, ist bisher allerdings noch nicht abschließend geklärt worden.

Offenbar mehrere positive Corona-Fälle in der Klasse des Lehrers

Gegenüber dem “Tagesspiegel“ erklärt Akgün, dass es wohl in der Klasse des verstorbenen Lehrers mehrere positive Corona-Fälle gegeben habe. Der Lehrer selbst sei am 10. November in Quarantäne gegangen, fünf Tage später hatten bei ihm dann die Symptome eingesetzt. Diese waren so intensiv, dass er in ein Krankenhaus eingeliefert worden war, wo er am vergangenen Donnerstag schließlich an den Folgen der Erkrankung gestorben war. Aus diesem Grund erhebt Akgün nun schwere Vorwürfe: “Wir wollen, dass die Senatsverwaltung nicht mehr weiterhin erklärt, dass an Schulen das Risiko für eine Ansteckung sehr gering sei. Die Senatsverwaltung als Arbeitgeber hat dafür zu sorgen, dass Schülerinnen und Schüler sowie das Lehrpersonal einen sicheren Arbeitsplatz haben und muss deshalb die entsprechenden Maßnahmen ergreifen“, forderte Akgün beim “Tagesspiegel”. Außerdem forderte er die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts umzusetzen. Das RKI empfiehlt ab einer Inzidenz von mehr als 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in 7 Tagen eine generelle Maskenpflicht im Unterricht. Bundesweit wird dies im Augenblick allerdings erst bei Inzidenwerten von 200 praktiziert.

„Wir haben nie behauptet, dass Schulen ohne Risiko sind. Deshalb ist es unsere Hauptaufgabe, Standards festzulegen, mit denen das Risiko minimiert wird“, kontert Martin Klesmann, Sprecher des Bildungssenatsverwaltung, die Vorwürfe. “Der Tod dieses engagierten und von allen sehr geschätzten Lehrers zeigt uns einmal mehr, wie schrecklich dieses Virus ist. Ich übermittele der Familie und den Angehörigen mein tief empfundenes Mitgefühl“, entgegnet Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres.:

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