Lufthansa-Pleite: Verliert Deutschland seine vorzeige Airline?


Die wirtschaftliche Krise, die die Ausbreitung des Coronavirus auf der ganzen Welt verursacht hat, ist selbst für solvente Firmen nicht einfach zu stemmen. Selbst die Deutsche Lufthansa leidet unter der aktuellen Lage. Seit dem 19. März musste Deutschlands größte und wichtigste Fluglinie tausende von Flügen wegen der Corona-Seuche streichen. Im Augenblick finden nur noch etwa 100 Flüge pro Woche statt. Normalerweise kommt die Lufthansa auf 3000 Flüge am Tag.

Schwere finanzielle Konsequenzen für die Lufthansa

Kein Wunder also, dass die Kranich-Airline im ersten Quartal einen Verlust von 1,2 Milliarden Euro verbuchen musste. Umgerechnet verliert die Fluglinie im Augenblick jede Stunde etwa 1 Million Euro!

Christine Behle (51), Verdi-Vize und Lufthansa-Aufsichtsrat, warnte deshalb am Freitag vor dem endgültigen Aus der Fluglinie. “Ohne öffentliches Geld hat die Lufthansa keine Chance“, erklärte Behle gegenüber der BILD. Besteht für das deutsche Vorzeigeunternehmen sogar die Gefahr auf eine Insolvenz?

Bundesregierung bietet Hilfe an

Für das Unternehmen ist es wichtig in dieser schweren Zeit auf die Hilfe der Bundesregierung zählen zu können. Denn die Bedeutung des Unternehmens ist für Deutschland zu groß, als das man sich die Insolvenz des Unternehmens erlauben könne. Deshalb wird die Politik alle Hebel in Bewegung setzen, damit die Fluglinie die Corona-Krise überleben kann. Kanzlerin Merkel (65, CDU) trifft sich nach Informationen der Bild-Zeitung bald zu einem Krisentreffen mit Wirtschaftsminister Altmaier (61, CDU), Finanzminister Scholz (61, SPD), Verkehrsminister Scheuer (45, CSU) und Lufthansa-Chef Carsten Spohr (53). Insider sind sich sicher, dass ein Einstieg des Bundes bereits beschlossen ist. Ein Hilfspaket aus Steuergeldern sei bereits in Vorbereitung.

Lufthansa wird Gürtel enger schnallen müssen

Doch trotz der fast sicheren staatlichen Hilfe wird das Unternehmen auf jeden Fall auch selbst einen drastischen Einsparkurs fahren müssen. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat die Mitarbeiter bereits auf schwere Zeiten eingeschworen. Es wird geschätzt, dass die Flotte wegen der Krise um 100 Flugzeuge verkleinert werden muss und das voraussichtlich etwa 10.000 der insgesamt 130.000 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren werden. Die Hilfe der Bundesregierung wird vermutlich aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) kommen. Es gilt noch zu klären, ob der Bund als stiller Teilhaber bei der Fluglinie einsteigt oder ein Aktienpaket erwirbt und damit auch Anrecht auf einen Sitz im Aufsichtsrat erhält.

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