Mann hortete mehr als 3.000 Menschenknochen! Horror-Prozess in Hessen!


Die Justiz in Hessen beschäftigt sich zur Zeit mit einem sehr skurrilen Fall, bei dem ein Einzelgänger wohl mehr als 3.000 Menschenknochen gehortet haben soll. Der 54-jährige Mann soll kaum soziale Kontakte haben und vom Tod seiner Mutter vor rund 10 Jahren vollkommen aus der Bahn geworfen worden sein.

54-Jähriger gräbt Knochen und Urnen auf Friedhof aus

Seit dem Tod seiner Mutter findet man Harry D. beinahe jeden Tag auf dem Friedhof von Bad Soest, wo er das Grab seiner Mutter pflegte. Offenbar hat der Mann, der eigentlich als Hausmeister in einer Klinik arbeitet, an dieser Tätigkeit gefallen gefunden. Offenbar hatte er sich deshalb auch auf eine offene Stelle als Friedhofsgärtner in Frankfurt am Main beworben. Doch der Mann bekam die Stelle nicht und begann dann wohl aus Rache wegen der abgelehnten Bewerbung Urnen und Menschenknochen zu stehlen. Im September 2019 hatte die Polizei in der Wohnung des Mannes 327 Urnen gefunden. Außerdem stießen sie Aschekapseln und Tier-Urnen, 381 Grabplatten, 84 Grabbeigaben und “eine große Anzahl von Gebeinen“. Dabei soll es sich nach Angabe der Behörden um etwa 3.000 Menschenknochen, handeln, die Harry D. aus Beinhäusern und aus abgelaufenen Gräbern ausgegraben hatte. “Ein derart skurriler Fall ist mir ansonsten nicht bekannt“, bestätigt die Frankfurter Oberstaatsanwältin Nadja Niesen. Die Anklage gegen Harry D. lautet auf schweren Diebstahl und Störung der Totenruhe in 131 Fällen. Es gibt zwar noch mehr Fälle, doch lediglich diese Anzahl der Fälle lässt sich klar zuordnen. ,

Harry D. klaute Urnen und Knochen auf Frankfurter Friedhof

Sämtliche Knochen sollen wohl vom Frankfurter Friedhof stammen.

“Der Angeklagte soll an den Urnenwänden die teils verschraubten, teils verklebten Platten gewaltsam geöffnet und sodann die Urnen entnommen haben“, glaubt die Staatsanwältin. Der Fall war nur durch Zufall aufgefallen. “Wir haben die Urnenwände überprüft. Dabei ist aufgefallen, dass einige Fächer leer waren“, bestätigt ein Sprecher der Friedhofsverwaltung. Daraufhin hatte man dann versteckte Kameras auf dem Friedhofsgelände installiert. Allerdings sah man auf den Videos den Täter immer nur von hinten. Geschnappt wurde Harry D. bei einer Personenkontrolle der Polizei. Dabei fanden die Beamten dann in einem angeblichen Sack Blumenerde eine der entwendeten Urnen.

Prozess gegen Harry D. wurde vertagt

Letzte Woche hatte der Prozess gegen den Mann begonnen. Dieser musste jedoch dann vertagt werden, weil der Angeklagte, der auch an Long-Covid leidet über Atemnot geklagt habe. “Ich bekomme keine Luft mehr“, rief Harry D. vor Gericht. Er wurde dann in einem Nebenraum behandelt. Im Anschluss setzte Richterin Tatyana Peshteryanu den neuen Gerichtstermin für den kommenden Februar an. Schon im Mai 2020 war Harry D. wegen ähnlicher Taten zu 2 Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Zur Zeit wird ein psychatrisches Gutachten angefertigt, das feststellen soll, ob der Mann voll schuldfähig ist. Im Falle eines Geständnis wird Harry D. wohl auf ein mildes Urteil hoffen dürfen.

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