Mindestens fünf Tote bei Angriff auf Hotel in Somalias Hauptstadt


Islamistische Shebab-Miliz bekennt sich zu Angriff

Bei einem bewaffneten Überfall auf ein Hotel in Somalias Hauptstadt Mogadischu sind am Sonntag mindestens fünf Menschen getötet worden. Aus Sicherheitskreisen der somalischen Regierung hieß es, mehr als zehn weitere Menschen seien bei dem Angriff und einer vorhergehenden Explosion einer Autobombe verletzt worden; die Angreifer hätten offenbar Geiseln genommen. Die islamistische Shebab-Miliz bekannte sich zu dem Angriff.

Am Sonntagabend versuchten Sicherheitskräfte immer noch, das Hotel unter ihre Kontrolle zu bekommen, das vor allem bei Regierungsmitgliedern beliebt ist. “Es gibt noch vereinzelte Schüsse in dem Hotel”, sagte ein Regierungsvertreter. Die Opferzahl könne weiter steigen. Unter den Toten war demnach auch ein ranghoher Mitarbeiter des Informationsministeriums.

Nach Angaben aus Sicherheitskreisen wurden auch drei Angreifer getötet – einer bei der Explosion der Autobombe und zwei weitere bei einem Schusswechsel mit Sicherheitskräften. Mindestens zwei weitere Angreifer hielten sich demnach noch in dem Hotel auf. Nach Angaben von Rettungshelfern wurden mindestens 28 Menschen verletzt.

“Die Explosion war sehr gewaltig, und ich habe Rauch in dem Gebiet gesehen”, berichtete der Augenzeuge Ali Sajid Adan. “Da herrscht Chaos, und die Menschen flüchten sich in die umliegenden Gebäude.”

Die Shebab-Miliz erklärte laut der auf die Beobachtung islamistischer Websites spezialisierten US-Gruppe Site, ihre Kämpfer hätten “die Kontrolle über das Hotel” übernommen, es handele sich um eine “Märtyrer-Operation”.

Die Miliz mit Verbindungen zum Extremistennetzwerk Al-Kaida kämpft gegen die international anerkannte Regierung in Mogadischu und verübt in der somalischen Hauptstadt immer wieder Anschläge.

Bei einem Anschlag der Miliz am 8. August wurden in Mogadischu sieben Menschen getötet. Die Extremisten hatten eine Autobombe am Eingang eines Militärstützpunktes deponiert. Das ostafrikanische Land, in dem jahrelang Bürgerkrieg herrschte, ist bis heute immer wieder Schauplatz von Anschlägen und Gewalt.

by Abdirazak Hussein FARAH

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