Schulen auch weiter im Lockdown nach den Ferien? Lehrer fordern Klarheit wie es weitergeht


Einige Tage vor Weihnachten hatte man sich in Deutschland im Zuge des Lockdowns entschlossen auch die Schulen wieder zu schließen. Zunächst soll diese Maßnahme bis zum 10. Januar 2021 gelten. Doch nun fordern die deutschen Lehrer rechtzeitig Klarheit, wie es nach den Winterferien mit dem Schulunterricht weitergehen wird.

Lehrer wollen frühzeitig Klarheit wie es weitergeht

Vor den Winterferien hatten die Politiker immer wieder verlauten lassen, dass der Präsenzunterricht in den Schulen alternativlos sei. Doch nun sagt GEW-Chefin Marlis Tepe, es sei nötig, „sich endlich von der Schimäre des bedingungslosen Offenhaltens der Schulen zu verabschieden“. Auch andere Lehrer- und Schülerverbände fordern die Anpassung von Prüfungen und Lehrplänen an die aktuelle Situation der Pandemie, um auf diese Weise den Druck von Schülern und Lehrern zu nehmen. Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) will möglichst rasch wissen, wie es nach den Winterferien im Januar an den Schulen weitergeht. “Es ist abzusehen, dass die Lockdown-Maßnahmen über den 10. Januar hinaus verlängert werden müssen“, erklärte GEW-Chefin Marlis Tepe gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Aus diesem Grund hätten Lehrer, Schüler und Eltern das Recht auf frühzeitige Informationen. “Und sie benötigen die Konzepte rechtzeitig, damit sich Schulen und Familien auf die Situation einstellen können“, fordert Tepe. “Ansagen am Freitag, die am Montag umgesetzt sein sollen, darf es nicht mehr geben.“ Diese Vorgehensweise habe in der Vergangenheit Lehrer und Schüler vor „unlösbare Probleme gestellt“.

Kontaktvermeidung muss auch für Schulen gelten

Tepe stellt klar, dass die Kontaktvermeidung auch in Schulen umgesetzt werden. Aus diesem Grund sollten die Kultusministerien und Schulbehörden die verlängerte Ferienzeit jetzt nutzen, um endlich tragfähige Konzepte für alle möglichen Szenarien zu entwickeln. “Dazu gehört, sich endlich von der Schimäre des bedingungslosen Offenhaltens der Schulen zu verabschieden“, erklärte die GEW-Chefin, die stattdessen fordert wieder auf Wechselunterricht umzustellen. Zudem fordert Tepe auch Druck von den psychisch stark belasteten Schülerinnen und Schülern, sowie den Lehrkräften zu nehmen. “Prüfungen und Tests, die zurzeit nicht viel mehr als soziale Ungleichheiten widerspiegeln, sollen ausgesetzt werden“, erklärte Tepe. “Statt am sogenannten Stoff festzuhalten, sollte sich der Unterricht an den von der Kultusministerkonferenz schon lange beschlossenen Bildungsstandards orientieren, die neue Lehr- und Lernformen ermöglichen.“ Ähnlich sieht es auch der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann. Dieser fordert von der Kultusministerkonferenz “dringend Aussagen“, wie zukünftig die Lehrpläne an die aktuelle Situation angepasst werden sollen. Die Kultusministerien hätten die Lehrkräfte nach seiner Meinung in die aktuelle und schwierige Situation gebracht. Trotzdem wüsste man dort offenbar nicht, wie es mit den Prüfungen weitergehe oder ob Überlegungen existierten, den Lehrplan anzupassen. Laut Beckmann warten aber sowohl Schüler als auch Lehrer eben genau auf solche Ansagen. “Die Kultusministerien müssen die realen Daten erheben, wie viel Unterricht in diesem Schuljahr und im letzten Schuljahr im Vergleich zu den letzten Schuljahren bisher ausgefallen ist. Daraus müssen entsprechende Konsequenzen für Prüfungen und für die Förderung von Schülerinnen und Schülern gezogen werden. „Erheben Sie jetzt die Daten und schaffen Sie die Planungsgrundlagen für die Durchführung des nächsten Abiturs im Frühjahr!“, fordern die verschiedenen Verbände von den Kultusministern.

Beliebteste Artikel Aktuell: