Virologe Kekulé fordert Notfallplan – So viele Menschenleben retten wie möglich!


Wie auch im letzten Winter gehen die Infektionszahlen durch das Coronavirus immer weiter nach oben. Während der R-Wert sich in den letzten Tagen ein wenig nach unten bewegt, fordert der bekannte Virologe Alexander Kekulé nun die sofortige Umsetzung eines Notfallplans, um so viele Menschenleben wie möglich zu retten.

Inzidenzwerte steigen weiter an

Wie das Robert-Koch-Institut am Montagmorgen mitgeteilt hat, liegt der Inzidenzwert der letzten 7 Tage mittlerweile beim Rekordwert von

452,4 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner. Im Vormonat hatte der Wert lediglich bei 64,3 gelegen. Zudem wurden am Montag 29.364 Neuinfektionen durch das Virus bestätigt und es wurden auch 73 neue Todesopfer innerhalb der letzten 24 Stunde gemeldet. Die Anzahl der Patienten auf den Intensivstationen der Krankenhäuser liegt mittlerweile bei 4.459 Patienten und damit um 91 Fälle höher als noch am Vortag. Ein Großteil der Intensivpatienten mit Covid-19 ist älter als 60 Jahre. Auch deshalb fordert der Virologe Prof. Alexander Kekulé Notfallmaßnahmen für die älteren Menschen. “Wir müssen die Booster-Impfungen priorisieren. Die über 60-Jährigen brauchen die Auffrischung am dringendsten“, will Kekule diese Impfungen schnellstmöglich umgesetzt sehen. Nach Kekulés Meinung könnten jüngere Menschen noch ein wenig weiter auf eine Booster-Impfung warten. Diese seien besser geschützt, als die älteren Menschen. Zudem glaubt Kekulé, dass für die älteren Menschen eine Impfung bereits nach 4 Monaten notwendig gewesen wäre.

Booster-Impfungen sind wichtiger als Impfpflicht

Kekulé forderte außerdem im Augenblick keine Zeit für die Diskussion um eine Impfpflicht zu verschwenden. “Das hält uns jetzt nur auf. Wir müssen Dinge machen, die sofort wirken“, argumentiert der Mediziner. Einen ersten Hoffnungsschimmer liefert der R-Wert, der zuletzt unter den Wert von 1 (0,93) gerutscht ist. Dies könnte dafür sorgen, dass die Infektionszahlen langsam beginnen zu sinken. “Wir sehen beim R-Wert eine rückläufige Entwicklung und bei der Inzidenz eine Abflachung in bestimmten Regionen. Es wäre sehr zu wünschen, dass dies eine nachhaltige Trendumkehr bedeutet. Ob das so ist, werden wir allerdings erst in den nächsten Tagen sehen. Daher sollten wir weiterhin vorsichtig sein“, gibt der Virologe Jonas Schmidt-Chansit zu bedenken. Die Lage sei zur Zeit jedoch in vielen Regionen auf den Intensivsstationen der Krankenhäuser bereits kritisch.

Experten glauben ab Neujahr an Entlastung

Die Senkung des R-Werts ist auch für den Virologe Prof. Klaus Stöhr ein Zeichen, dass die Ausbreitung des Virus sich ein wenig verlangsamt. “Besonders in den bereits schwer betroffenen Regionen könnte die Meldeinzidenz bald stagnieren“, hofft Stöhr auf eine leichte Verbesserung der Lage. Doch gleichzeitig warnt er auch: “Aber insgesamt wird der Druck der Krankenhäuser und Intensivstationen im Winter weiterhin hoch bleiben. Erst ab Neujahr könnten die hoffentlich vielen Booster- und Erstimpfungen für Entlastung sorgen“, verkündet Stöhr Durchhalteparolen. Unterdessen erreichen die Inzidenwerte in einigen Bundesländer weiter Spitzenwerte. Am dramatischten ist die Lage in Sachsen, wo der Inzidenzwert bei 1.285 liegt, gefolgt von Thüringen (895) und Sachsen-Anhalt (696). Bei den Landkreisen liegt der Erzgebirgskreis an der Spitze. Dort liegt der Inzidenzwert aktuell bei 2.073,4.

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