Die Wahrheit! So viele ungeimpfte Corona-Patienten gibt es wirklich in Deutschland


In einigen deutschen Bundesländern melden die Gesundheitsämter die Infektionszahlen des Coronavirus aufgeteilt in geimpfte und ungeimpfte Infektionsfälle. Was sagen die aktuellen Daten in der erneut kritischen Pandemie-Lage in Deutschland derzeit aus?

Corona-Pandemie in Deutschland spitzt sich weiter zu

Noch immer steigt die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland schnell an. In einigen Bundesländern werden mittlerweile bereits die Betten und Intensivbetten in den Krankenhäuser knapp. Doch welche Patienten kommen zur Zeit verstärkt ins Krankenhaus? Noch immer scheint der deutlich größere Anteil der Patienten aus ungeimpften Menschen zu bestehen. Die führen Experten allerdings auch darauf zurück, dass die Ungeimpften zur Zeit wieder häufiger getestet werden. Besonders im Corona-Hotspot Sachsen sind die Unterschiede zwischen geimpften und ungeimpften Patienten besonders groß. Während der Inzidenzwert bei den Geimpften in Sachsen bei lediglich 64 liegt, kommt er bei den Ungeimpften auf 1.828. Dies bedeutet, dass die Fallzahlen beiden Ungeimpften 28 Mal höher liegen.

Wie zuverlässig sind die Zahlen aus Sachsen?

Allerdings muss man bei der Analyse auch ein wenig vorsichtig sein. Die Zahlen seien “sicher etwas verzerrt”, vermutet Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie. Zu dieser Annahme gelangt der Immunologe unter anderem im Hinblick auf die Testhäufigkeit. Denn so müssen sich Ungeimpfte zur Zeit deutlich häufiger testen lassen. Nämlich immer dann wenn 3G-Regeln in Restaurants oder am Arbeitsplatz gelten. Auch in den Schulen, wo der Anteil ungeimpfter Schüler noch immer hoch ist, wird weiter riguros getestet. Geimpfte und genesene Personen lassen sich weniger testen und könnten so dafür sorgen, dass in dieser Gruppe auch viele Neuinfektionen gar nicht entdeckt werden. Allerdings seien diese Faktoren nicht so bedeutend, dass sie den riesigen Unterschied zwischen geimpften und ungeimpften Inzifizerten erklären könnten.

“Daher ist immer noch richtig, dass sich Ungeimpfte deutlich häufiger infizieren als Geimpfte”, verdeutlichte Watzl, der auch darauf verwies, dass man den Unterschied am besten in den Krankenhäusern sehe.

Das zeigen Zahlen des Robert-Koch-Instituts über die Patienten in Krankenhäusern

In seinem letzten Bericht war das Robert-Koch-Institut auf die Zahlen der 42. Kalenderwoche (18. bis 24. Oktober) eingegangen. Demnach seien damals je 100.000 Menschen sechsmal so viele ungeimpfte Patienten in Behandlung wie gegen Covid-19 geimpfte Patienten. Bei Patienten von mehr als 60 Jahren lag die Hospitalisierungsinzidenz der Ungeimpften 4,7-fach höher als bei den Geimpften. Auch in anderen Bundesländern wie Thüringen, Bayern und Sachsen-Anhalt geben die Infektionszahlen täglich getrennt nach Geimpften und Ungeimpften an. In einigen anderen Bundesländern wie Schleswig-Holstein oder auch Niedersachsen werden keine solchen Unterscheidungen vorgenommen. In Bremen, dem Bundesland mit der höchsten Impfquote in Deutschland, lag die Inzidenz bei den Ungeimpften bei 261, während sie bei den Geimpften lediglich 41 betragen hat.

So hoch ist die Schutzwirkung der Impfungen

In dem Wochenbericht hatte sich das RKI dann auch auf die Schutzwirkungen der Impfungen gegen Covid-19 bezogen. Demnach soll die Schutzwirkung vor einer Covid-19-Infektion mit Syptomen bei Menschen in der Altersklasse von 18 bis 59 Jahren bei rund 82 Prozent liegen. Bei älteren Menschen liege die Schutzwirkung dann bei 80 Prozent. Allerdings bleibt abzuwarten, wie sich diese Zahlen im Verlauf der Pandemie weiter entwickeln. Denn das RKI hatte selbst darauf hingewiesen, dass diese Zahlen mit Vorsicht interpretiert werden müssen. Denn auf die Zahlen hätten mehrere Faktoren wie Infektionsgeschehen, Impfquoten und ein unterschiedliches Testverhalten von Geimpften und Ungeimpften. Dies könnte unter Umständen zu Verzerrungen führen.

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