Facebook Messenger künftig ohne Instant Articles



Nachdem das Feedback der Medienunternehmen weiterhin negativ ausfällt, hat wurden die Instant Articles zumindest aus der Facebook Messenger-Anwendung entfernt. Eine Entwicklung, die man durchaus positiv bewerten kann.

Ab sofort sind Facebooks noch relativ junge Instant Articles nicht mehr im Facebook Messenger abrufbar. Der HTML5-basierte Service lockte die Medienunternehmen mit einer enormen potenziellen Reichweite, deutlich reduzierten Ladezeiten und guten Konditionen bei den Werbeeinnahmen. Indem Inhalte aber über Facebook nicht länger nur selektiert und präsentiert, sondern auch direkt konsumiert werden können, verliert die Homepage weiter an Relevanz, die Gestaltungsoptionen werden eingeschränkt und die Nutzer lassen sich kaum an die eigene Marke binden – was die langfristig entscheidenderen Paywall-Modelle torpediert.

Diverse Verlage haben sich daher in den vergangenen Monaten von dem noch recht jungen Service wieder getrennt und damit wohl den Strategiewechsel angeregt. Derzeit priorisiert Facebook zwar ohnehin wieder mehr persönliche Inhalte und video-basierten Content, in der normalen App bleibt das Feature aber erst einmal erhalten. Dass man die Instant Articles aus dem Messenger entfernt hat, kann man aber auch als den Anfang vom Ende des Service interpretieren und wirklich schlimm wäre das nicht.

Zusammen mit Googles Accelerated Mobile Pages (AMP) bilden die Instant Articles den bisherigen Höhepunkt einer nahezu unvermeidbaren Entwicklung, bei der die Verbreitung journalistischer Inhalte von den Interessen weniger Anbieter im Bereich der Sozialen Netzwerkplattformen und Suchmaschinen abhängt.Diese bestimmen zusehends die Spielregeln und die Verlage laufen mit der Dezentralisierung der redaktionellen Inhalte Gefahr sich in ein ungewisses Abhängigkeitsverhältnis zu bewegen.

Stellt Facebook seine Bemühungen in diesem Bereich ein, bleibt aber noch immer Google und die Kalifornier bewegen sich mit der AMP-Plattform und dem künftig in Chrome integrierten Adblocker da leider in die völlig falsche Richtung.

[Kommentar] Chrome testet nativen Adblocker in der Android-App – Eine gute Idee?

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