Putins Kartenhaus kommt ins Wanken – Schwere Proteste in Russland nach Teilmobilisierung der Streitkräfte


Eigentlich hatte Wladimir Putin geplant ein neues Imperium zu schaffen. Doch es zeigt sich immer mehr, da sich der Kremlherrscher bei der Invasion in der Ukraine brutal verrechnet hat. Nun scheint Putins Kartenhaus auch in Russland ins Wanken zu kommen. Dort protestiert die russische Bevölkerung gegen die am Mittwoch von Putin angekündigte Teilmobilisierung der Streitkräfte – Putin verliert immer mehr Rückhalt – wie lang kann er seine Macht noch verteidigen?

Schwere Proteste in Russland

Wenige Stunden nachdem Wladimir Putin angekündigt hatte 300.000 Reservisten zu mobilisieren, war es in der russischen Hauptstadt Moskau und in anderen Städten des Landes zu den schwersten Protesten seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine gekommen. Dabei wurden mehr als 1.400 Menschen festgenommen. Zudem wird nun gemeldet, dass selbst in den entlegensten Regionen viele Männer den von Putin angeordneten Zwangs-Kriegsdienst verweigern. In Putins Heimatstadt Sankt Petersburg wurde ein Rekrutierungsbüro der Armee angezündet. Am Flughafen in Moskau versuchen Tausende Männer Flüge in die Türkei oder nach Armenien zu kaufen. An der Grenze nach Georgien bilden sich lange Schlangen von russischen Staatsbürgern, die ihre Heimat verlassen wollen. Von Putins Zwangs-Rekrutierung sind vor allem Minderheiten aus dem Osten Russlands und im Kaukasus betroffen.

Russische Bürger glauben nicht an einen Sieg in der Ukraine

Fast scheint es, als würde die russische Bevölkerung nicht mehr an einen Sieg in der Ukraine glauben. Stattdessen vermuten viele russische Männer, dass sie an der Front in der Ukraine als Kanonenfutter herhalten sollen. Wenn es nach Militärexperten geht, wird auch der Einzug von 300.000 weiteren Soldaten das russische Debakel an der Front nicht ändern können. Der ehemalige amerikanische General Ben Hodges verdeutlicht: “Diese Männer sind reines Kanonenfutter, die im Winter in den kalten und nassen Schützengräben an der Front sitzen werden und das Vorrücken der ukrainischen Armee nicht stoppen können.“ Wegen der Teilmobilisierung der Streitkräfte hat die Europäische Union neue Sanktionen gegen Russland angekündigt. Zudem gehen die Politiker in Kasachstan und Armenien immer weiter auf Distanz zum Kreml. Nun könnte sogar Putins lange Zeit unangefochtene Herrschaft in Russland in Gefahr sein. Ben Hodges jedenfalls ist sicher: “Es kommen keine rosigen Zeiten auf die russischen Streitkräfte und das aktuelle Regime in Moskau zu.“

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