Warum Deutschland nicht auf Herdenimmunität setzt! Die Strategie zum Coronavirus erklärt


Seit das gefährliche Coronavirus aus China nach Europa gekommen ist, setzen die meisten Länder auf soziale Abgrenzung, um die Ausbreitung des Virus zu erschweren. Damit soll die Kurve der Infektionen abgeflacht werden, damit die jeweiligen Gesundheitssysteme der einzelnen Länder mit den schweren Fällen, die intensivmedizinische Betreuung erfordern, fertig werden können. Ein anderes mögliches Konzept wäre die sogenannte Herdenimmunität gewesen. Wobei dieser Ansatz jedoch mit einem enormen Risiko verbunden gewesen wäre.

Kritiker der aktuellen Maßnahmen plädieren für aktive Durchseuchung

Kritiker der aktuellen Maßnahmen der sozialen Distanzierungen haben ein anderes Vorgehen vorgeschlagen. Mit einer aktiven Durchseuchung sollen lediglich vulnerable Gruppen wie ältere und vorerkrankte Menschen geschützt werden, während der Rest der Bevölkerung sich ganz normal draußen bewegen soll. Mit diesem Vorgehen soll erreicht werden, dass sich 60 – 70 Prozent Prozent der Bevölkerung mit dem Virus anstecken. Damit würde dann eine Herdenimmunität erreicht werden, von der anschließend auch die vulnerablen Gruppen profitieren würden. Diese Rechnung geht nach Ansicht von Experten jedoch nicht auf, so lange eine Immunität nach der Erkrankung noch nicht sicher ist.

Sind am Coronavirus erkrankte Menschen anschließend immun?

Anscheinend liegen noch keine gesicherten Erkenntnisse vor, ob die am Coronavirus erkrankten Menschen nach der Infektion immun gegen das Virus sind. Die “Süddeutsche Zeitung” berichtet zum Beispiel von 91 Menschen in Südkorea, die angeblich vom Virus genesen waren, später jedoch erneut positiv getestet wurden.

Der Virologe Gunther Hartmann, der an der Studio von Heinsberg unter der Leitung von Hendrik Streeck mitgewirkt hatte, geht davon aus, dass die Immunität nach dem aktuellen Forschungsstand nur etwa sechs bis 18 Monaten andauern würde. Sollte sich diese Annahme bestätigen würde eine Durchseuchung ausser einer höheren Anzahl von Toten nichts bringen.

Bei Durchseuchung sind hunderttausende Menschen unter 60 vom Tod bedroht

Die Durchseuchung basiert auf dem Prinzip, dass sich nur junge und gesunde Leute mit dem Coronavirus anstecken. Doch wie das Virus in der Praxis beweist, können auch Menschen unter 60 Jahren von schweren Verläufen von Covid-19 betroffen sein oder sogar daran sterben. “Wir sehen das ja in der Klinik. Wenn wir die Infektionen so laufen lassen, werden auch in der Gruppe der unter 60-Jährigen 100. 000 Menschen sterben, binnen kurzer Zeit.”, erklärt der Infektologe gegenüber der “Süddeutschen Zeitung”. Dies höre sich zwar nur schwer vorstellbar an, sei aber mit den statistischen Zahlen durchaus zu vereinbaren. Auch deshalb wird in Zukunft vermutlich auf das aktuelle Rezept gesetzt. Je weniger sich anstecken, desto weniger werden sterben. Dabei wird aktiv versucht werden die Ansteckungen so lange wie möglich herauszögern, damit weniger Menschen sterben, bevor ein Impfstoff für das gefährliche Virus bereitsteht.

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