Wihnachts-Wunder! Ehepaar verliert nach Flutkatastrophe alles und erbt dann zwei Häuser von der Nachbarin!


Noch immer lebt das Ehepaar Carmen und Dirk Poppelreuter aus Ahrweiler nach der schweren Flutkatastrophe im Sommer auf einem Campungplatz in Mayschoß (Rheinland-Pfalz). Seit dem schlimmen Vorfall lebt das Ehepaar dort gemeinsam mit zwei Hunden in einem kleinen Wohnwagen auf 30 Quadratmetern. Dorthin hatte sich das Paar zurückgezogen, nachdem es in der Nacht zum 15. Juli beim Hochwasser der Ahr die 105-qm-Wohnung verloren hatte, in dem die beiden bis zu diesem Zeitpunkt zur Miete gelebt hatten.

Vermieterin vermacht Ehepaar zwei Häuser

Schlimmer traf das Ehepaar jedoch der Verlust der besten Freundin. Denn bei der Flutkatastrophe war auch Brigitte Nietzard (65) ums Leben gekommen. Sie war nicht nur die beste Freundin der Poppelreuters, sondern auch gleichzeitig die Vermieterin des Paares. Während des Hochwasser war die Frau in den Fluten umgekommen. “Sie wohnte ganz in der Nähe. Wir hörten ihre Hilfeschreie“, erzählt Carmen und bekommt dabei feuchte Augen. “Doch das Wasser kam zu schnell. Niemand konnte sie retten.“ Und die verstorbene Dame hatte für die Poppelreuters, die bei der Flut ihr ganzes Hab und Gut verloren hatten, eine weitere Überraschung parat. Denn nach dem Tod der Vermieterin war ein Testament (AZ.: 5 IV 402/20) beim Amtsgericht Bad Neuenahr-Ahrweiler gefunden worden. Die verstorbene Rentnerin, die keine Familienangehörigen hatte, hat den Poppelreuters zwei Häuser hinterlassen. Und zwar das ehemals von ihr bewohnte 180-qm-Einfamilienhaus und auch das 350-qm-Haus, in dem die Poppelreuters zuvor schon in Miete gewohnt hatten. Allerdings sind beide Häuser stark flutbeschädigt. Doch auf das Erbe hätte das Paar liebend gerne verzichtet: “Wir würden auf alles Geld dieser Welt verzichten, wäre Brigitte noch bei uns. Wir vermissen sie so sehr“, gibt Dirk Poppelreuter zu Protokoll.

Ehepaar erhält Hilfe bei der Sanierung der Häuser

Durch die Flut haben natürlich auch die Immobilienpreise in der Gegend gelitten. So erklärt Immobilienmakler Manuel Efferz aus Bad Neuenahr: “Vor der Flut kostete der Quadratmeter Bauland durchschnittlich 1300 Euro. Die jetzige Entwicklung ist nicht abzusehen.“ Zudem ist die Sanierung der beschädigten Häuser auch alles andere als billig. Allein die Kosten zur Sanierung des kleineren Einfamilienhauses schlagen nach Schätzungen eines Sachverständigen mit gut 300.000 Euro zu Buche. Glücklicherweise erhalten die Poppelreuters auch Monate nach der Flutkatastrophe noch private Hilfe. “Bei uns arbeiten so tolle Leute. Elektriker, Installateure, Trockenbauer aus der ganzen Republik. Alle, ohne Geld zu verlangen“, erzählt Dirk. Denn die Summen, die für die Renovierung anfallen, haben die Poppelreuters nicht. Schon vor einigen Jahren musste die Familie einen schweren Schicksalsschlag einstecken, als sich die Tochter das Leben genommen hatte. Zu Weihnachten will das Paar nun einige der Handwerker besuchen, die ihnen bei den Renovierungsarbeiten tatkräftig geholfen haben.

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