OnePlus schafft es auch bei den Updates nicht, sich zu profilieren


Während unsere ausführliche Review des OnePlus 5 noch in Arbeit ist, gibt es ein paar Neuigkeiten zu den Update-Plänen für die beiden Vorgänger-Modelle. Nach der völlig versagenden Kommunikation bei dem letztendlich komplett abgesagten Nougat-Update für das OnePlus 2 dürften da bei dem ein oder anderen unschöne Erinnerungen wach werden. Grund zur Sorge besteht aber nur bedingt: OnePlus 3 und 3T erhalten auf jeden Fall Android O.

Update-Pläne für das OnePlus 3 und OnePlus 3T

Um den OnePlus 2-Fehler nicht noch einmal zu machen, hat OnePlus diesmal frühzeitig seine Update-Pläne präsentiert: Der Head of Product beantwortete im OnePlus-Forum zu diesem Thema verschiedene Fragen – unter anderem eben auch, wie lange sein Unternehmen denn noch gedenke, die 2016er-Modelle aktuell zu halten. Solche Transparenz in allen Ehren, fällt die Antwort aber doch irgendwo ziemlich ernüchternd aus:

“Android O is going to be the last Android version update we’ll release for OP3/3T. We’ll continue to release security patch updates for the foreseeable future, and offer support for individual application updates.” (Quelle, Stand 14.08.17 11:20)

Nehmen wir uns zunächst die Erkenntnis der das-Glas-is-halb-voll-Fraktion vor, können sich OnePlus 3- und OnePlus 3T-Nutzer also auch weiterhin vorerst zurücklehnen: Ihre Smartphones werden das Update auf die nächste große Android-Version, die in den kommenden Wochen final erscheinen sollte, erhalten. Das wussten wir aber schon und es sollte auch niemanden wirklich überraschen, schließlich ist das OnePlus 3 erst im Juni letzten Jahres erschienen, die leicht verbesserte T-Variante mit Qualcomm Snapdragon 821 sogar erst im November vorgestellt worden.

Das OnePlus 3T wurde im November 2016 vorgestellt
Das OnePlus 3T ist erst im November 2016 vorgestellt worden, Android O wird dennoch das letzte große Update.

Und insbesondere letzteres ist ein Problem: Nehmen wir mal an, dass der Nachfolger von Android O wie bisher auch im Frühjahr nächsten Jahres vorgestellt und im Herbst ausrollt, ist das OnePlus 3T zu diesem Zeitpunkt keine 24 Monate alt und der Snapdragon 821 in Kombination mit ganzen 6GB LPDDR4 RAM sicherlich noch immer kompetent genug, um die neueste Version zu handlen. Und bei einem 439 Euro teuren Smartphone-Flaggschiff kann man zwei Jahre Software-Support ja wohl mindestens erwarten.

Nach Android O will OnePlus auch weiterhin Sicherheitspatches veröffentlichen, man kann das OnePlus 3T und OnePlus 3 also auf absehbare Zeit noch normal weiternutzen – der August-Patch soll demnächst erscheinen, das eigentlich damit verbundene Update auf OxygenOS 4.5 später folgen. Alle Features des OnePlus 5 (etwa der neue Reading-Mode oder die Off-Screen-Gesten) werden dennoch nicht vorhanden sein, was OnePlus auf fehlende Hardware zurückführt.

Oneplus ist kein Ausnahmetalent

Dennoch verpasst hier OnePlus wieder einmal die Chance, sich als das Ausnahmetalent unter den Android-OEMs zu profilieren, dass man so gerne sein möchte. Statt ausgefallenen Materialien ist schon eine “neue” – und selbstverständlich limitierte – Farbversion des ohnehin generischen OnePlus 5 einen der berüchtigten Oneplus-Teaser wert, beim Preis hat man ebenfalls längst die Konkurrenz eingeholt und auch bei den Software-Updates schafft man es scheinbar nicht, sich positiv abzusetzen.

Stattdessen wird das junge Unternehmen immer mehr von dem selbstgeschaffenen Hype eingeholt, wie die exzessive Berichterstattung um den Jelly-Effekt und den 9 1 1-Bug eindeutig zeigen sollte. Eigentlich schade, denn ein Ausnahmetalent könnte der Smartphone-Markt derzeit wirklich brauchen.

[Kommentar] Ein paar kritische Gedanken zum “flagship killer” Oneplus 5

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